Jubiläumsauflage des TurniersSchwerer Reitunfall überschattet „Bergisch Classics“
Bergisch Gladbach – Ein unglaubliches Gewühl, Besucher, Reiter und Pferden wuselten bei den „Bergisch Classics“ über den Hebborner Hof. Nicht nur für Pferdesportler ist das Turnier ein spannendes Ereignis, die Reitanlage war auch für viele Familien Ausflugsziel.
So auch für die dreijährigen Zwillinge Levi und Mika sowie für ihre fünfjährige Schwester Rosa. Die drei Kinder waren begeistert. Das Ponyreiten und Kinderschminken habe Samstag soviel Spaß gemacht, dass die Familie den Sonntag auch noch dranhängen wolle, erklärten die Eltern.
Es ist schon eine großartige Leistung, eine Veranstaltung von so einem Ausmaß über die Bühne zu bringen, ohne dass die Besucher ein Gefühl von Druck oder Stress vermittelt bekommen. „Die Gedanken um die Logistik machen sich nicht nur der Veranstalter, der Hebborner Hof und seine 120 Helfer und Aktiven, die hier dieses große Event stemmen, sondern auch jeder einzelne Teilnehmer“, sagt die Hebborner-Hof-Pressesprecherin Katrin Voss. „Wir haben ja ein riesiges Volumen an unseren vier Turniertagen, nämlich nicht weniger als knapp 800 Teilnehmer, die mit etwas mehr als 1700 Pferden hier anreisen.“
Schirmherr Wolfgang Bosbach mit Familie bei den „Classics”
Daher ist es für die Besucher auch interessant zu beobachten, welche Logistik jeder einzelne Teilnehmer stemmt. Manche Reiter reisen mit dem Trailer oder Anhänger an ihrem Auto an. Andere nutzen große professionelle Pferdetransporter. Natürlich müssen die Pferde vor Ort auch komplett versorgt werden, manche bleiben über Tage, andere reisen täglich an. So hält es Vanessa Borgmann aus Wesel mit ihrem wunderschönen 13-jährigen Schimmel Casper.
Sie startete am Samstagabend Dressur und am Sonntag im Springen. Samstag war Casper also nicht vor Mitternacht im Stall, am Sonntagmorgen ging es wieder los. Trotzdem nahm Casper den unglaublichen Trubel auf dem Hebborner Hof ganz gelassen. „Casper kennt das seit sechs Jahren und ist ein alter Hase“, so Borgmann.Überdachte Tribünen sorgten dafür, dass das Wetter mit gelegentlichen Regenschauern dem Vergnügen nicht schaden konnte. „Und die Reiter mit den Pferden sind sowieso nicht aus Zucker“, so die Pressesprecherin.
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Wer zwischendurch Hunger verspürte, wurde in einer Art „Fressmeile“ fündig, kleine Holzhäuschen, in denen verschiedensten Köstlichkeiten gebrutzelt wurden. Da fühlte sich auch Schirmherr Wolfgang Bosbach wohl und gönnte sich ein paar frische Waffeln. „Ich bin jedes Mal begeistert über die unglaubliche Mühe, die sich der Reiterverein Hebborner Hof mit der Durchführung und Organisation dieses Turniers macht, mit der Vielzahl von Prüfungen, die hier an vier Tagen absolviert werden. Ich bin begeistert über den hohen Zuspruch und wie Sie heute Abend sehen, ein unglaublich treues Publikum, auch wenn es im Moment regnet. Die Tribünen sind bestens besucht.“
Gute Nachrichten für alle, die sich um die Gesundheit Bosbachs sorgen: „Es geht mir bestens“, erklärte er auf Nachfrage. Und er ist immer noch schwer beschäftigt. So sehr, dass er den Auftritt seiner Tochter bei Vox noch nicht gesehen hat. „Aber ich habe so viele nette Kommentare gehört und gelesen, es muss eine wirklich rührende Sendung gewesen sein.“
Prüfung nach schwerem Sturz abgebrochen
Ein schwerer Unfall hat am Sonntag die 25. Auflage der Reitveranstaltung „Bergisch Classics“ auf dem Hebborner Hof überschattet. Beim Großen Preis von Bergisch Gladbach, dem Hauptspringen des Turniers, stürzte der Springreiter Martin Sterzenbach (55) am Sonntagnachmnittag mit seinem Pferd Balougraf ESC als zehnter Reiter im Parcours. Das Pferd war nach Angaben der Veranstalter nach einem schweren Sprung ins Straucheln geraten. Der erfahrene Reiter, der erst im Frühjahr Deutscher Meister der Berufsreiter geworden war, wurde auf dem Turnierplatz medizinisch versorgt und dann ins Klinikum Merheim geflogen. Sein Pferd soll nach ersten Erkenntnissen einen Aortenabriss erlitten haben und überlebte den Unfall nicht.
In Abstimmung mit Reitern und Wertungsrichtern entschied der Veranstalter, den Springwettbewerb und die folgende Nachwuchsprüfung auf dem Springplatz abzubrechen. „Wir sind alle tief betroffen und wünschen dem verletzten Reiter alles Gute“, sagte Matthias Beggerow, Turnierleiter und Vorsitzender des Reitervereins Hebborner Hof. (wg)