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KrankenhausversorgungBergisch Gladbach einziger „Maximalversorger“ der Region

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Rettungswagen des DRK: Wie schnell sie Patienten in die Klinik bringen, entscheidet oft über Leben und Tod.

Rhein-Berg – Am Tag danach sorgt die Studie der Bertelsmann-Stiftung zur zukunftsfähigen Krankenhausversorgung noch immer für Debatten. Vor Ort herrscht allerdings eine gewisse Gelassenheit angesichts des fiktiven Szenarios, demzufolge in der untersuchten Versorgungsregion (Köln, Leverkusen sowie die Landkreise Rhein-Erft, Rhein-Berg und Oberberg) nur 14 von 38 Kliniken verbleiben sollen.

„Seit 30 Jahren heißt es, dass eines der Krankenhäuser in Bergisch Gladbach, das EVK, MKH oder VPH, schließen müsse“, sagt Jörg Zbick, Pressesprecher der GFO-Kliniken Rhein-Berg. „Aber die Belegung des Häuser ist über all die Jahre sehr hoch, das Image der Einrichtungen ebenfalls. Das zeigt doch, dass die Kliniken von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden.“ Zbick warnt vor unbegründeter Panikmache: „Das nützt weder den Patienten noch der Belegschaft.“

Bertelsmann-Stiftung teilt Kliniken in zwei Kategorien

Die Studie teilt die Kliniklandschaft in zwei Kategorien auf, sogenannte regionale Regelversorger und überregionale Maximalversorger, die aufgrund ihrer Fallzahlen den höchsten Standard bieten können. Neben Köln befände sich in Bergisch Gladbach der einzige Maximalversorger für die Region; Leverkusen hat zwar mehr Einwohner, wird in der Studie aber wegen der schlechteren zentralen Erreichbarkeit nicht als Klinik erster Kategorie gespielt.

Als Kriterium gilt die Erreichbarkeit des Standorts in maximal 60 Minuten, während der „Regelversorger“ (Leverkusen, Waldbröl, Gummersbach) in 30 Minuten erreichbar sein sollte. In diesem Planspiel würden sich allerdings die Fallzahlen in Gladbach deutlich erhöhen, insbesondere bei Herzinfarkten und Schlaganfällen in den jeweiligen Zentren im Evangelischen Krankenhaus (Kardiologie) und im Marienkrankenhaus (Stroke Unit). Die Autoren der Studie gehen von einem Plus von über 600 Prozent aus. Zudem prognostizieren sie, dass die stationären Patientenzahlen im Kreis bis 2030 um acht Prozent steigen werden, von 66 655 im Jahr 2017 auf 72 294 im Jahr 2013.

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