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40 Jahre Partnerschaft mit HenleyVery british im Oldtimer-Konvoi durch Leichlingen

Lesezeit 3 Minuten

Vereins-Mitbegründer Winfried Reichwald (von links) , Heidrun Glage (Stadtverwaltung), Gabi Vesper und Karl-Heinz Weiss vom Henley-Club auf der Leichlinger Henley-Holzbrücke.

Leichlingen – Ein Hauch von Ascot weht durch die Blütenstadt, wenn im Herbst in Leichlingen das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Henley-on-Thames gefeiert wird. Denn der Henley-Club, der heimische Förderverein der Freundschaft mit den Engländern, organisiert dann einen Oldtimer-Konvoi, in dem die Damen alle mit Hüten im Wagen sitzen werden.

Triumph TR6, Jaguar und Käfer-Cabrio

Wie beim berühmten Pferderennen in Ascot, wo der Kopfschmuck nicht groß und verrückt genug sein kann, sollen die Hüte auch bei der Veteranen-Parade etwas Glamour ausstrahlen. Das vermögen allerdings auch die Autos, in denen die Besucher von der Themse und ihre Gastgeber durch die Stadt kutschiert werden. Zwei Dutzend Oldtimer hat Gabi Vesper, die die Ausfahrt organisiert, schon beisammen, darunter zwei Triumph TR6, ein Mustang, ein Käfer-Cabrio und der britische Jaguar von Ex-Bürgermeister Ernst Müller, der auch mitfährt. Die Oldtimer-Parade ist der sehenswerteste Programmteil des viertägigen Besuchs der Bürger aus Henley. 63 Stationen werden angefahren und zu allen Sehenswürdigkeiten wird ein zweisprachiges Roadbook für die Chauffeure und ihre Passagiere gedruckt.

Picknick am Obstmarkt

Die Rundfahrt endet am Obstmarkt, wo ein originelles Picknick auf die Teilnehmer wartet: Es wird an einem Einrad-Anhänger aus der Sammlung des Kradenpuhlers Karlheinz Flach serviert, den man zum Buffet ausklappen kann.

17 Gäste werden vom 3. bis 7. Oktober zum Jubiläumsbesuch erwartet. Neben Fahrten nach Schloss Burg, zur Müngstener Brücke und nach Köln, Besuchen im Sinneswald und beim Erntedankfest-Umzug in Witzhelden stehen zwei offizielle Feiern an. Im alten Stadtpark werden die beiden Bürgermeister Frank Steffes und Ken Arlett eine Erinnerungstafel an einer Eiche enthüllen, welche eine Henley-Delegation einst zum 25-Jährigen der Partnerschaft gepflanzt hatte. Und Sonntagabend wird der runde Geburtstag auf Schloss Eicherhof gefeiert, mit der Jazzband der Musikschule und Showtanz des TSV Rhein-Wupper.

Familiäre Kontakte

Wohnen werden die Engländer nicht im Hotel, sondern in Gastfamilien. „Wir sind alle immer privat untergebracht“, erklärt Club-Mitbegründer Winfried Reichwald ein Prinzip der Begegnungen, „dadurch sind auch so viele Freundschaften entstanden“. Offizielle Delegationen habe es in den 40 Jahren nur zwei gegeben, erinnert er sich. Alle anderen waren echte Bürgerreisen.

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„Unsere Städte-Partnerschaften finden alle auf familiärer Ebene statt“, betont auch Ute Gerhards, Leiterin des Bürgermeister-Büros der Stadtverwaltung, den persönlichen Charakter des Austauschs. Vor allem Sportvereine und Musiker, Chöre, Künstler und Schulen haben die 1979 begründete Städtefreundschaft gelebt. Die Fußball-Jugend der Henley-Boys kommt jedes Jahr zum Osterturnier in die Balker Aue. Musikschule und Henley-Orchester treffen sich abwechselnd an Wupper und Themse zu Workshops. Der Schwimmverein startet mit den Engländern bei Wettbewerben. „In Zeiten des Brexit wird die Partnerschaft noch wichtiger“, meint Gerhards.

Boris Jonson und der Brexit

Aber auch schwieriger: Für seine 2020 geplante nächste Bürgerreise auf die Insel erwartet der Henley-Club zeitaufwendige Pass- und Zollkontrollen, welche die Fahrt verzögern und viel teurer machen, weil wegen der Lenkzeiten ein zweiter Busfahrer nötig wird. Schuld daran ist auch der neue Premierminister Boris Johnson. Ihn haben die Leichlinger schon einmal getroffen. Und zum 25-Jährigen der Städtepartnerschaft hat er den Leichlingern 2004 gratuliert. Denn Henley gehört zum Wahlbezirk des Brexit-Hardliners.

www.henleyclub.de