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Radeln am Mühlengraben in LeverkusenSchlaglochpiste bleibt noch länger

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So wird es noch eine Zeit lang bleiben: Die Sanierung des Radwegs am Mühlenweg ist noch nicht einmal ausgeschrieben.

Leverkusen – Seit reichlich einem Jahr ist der Plan da, wie der Radweg am Mühlengraben ausgebaut werden soll. Dem war ein überaus zähes, langwieriges Ringen vorausgegangen, wie die Trasse für Radler ertüchtigt werden sollte. Die Umsetzung des Plans droht nun aber, fast genauso schwierig zu werden wie seine Erarbeitung. Denn an einen Baubeginn ist noch nicht zu denken: Der Auftrag für die Sanierung ist bisher nicht erteilt; nicht einmal die Ausschreibung sei erfolgt. Das teilte jetzt die Stadtverwaltung auf Anfrage der CDU-Fraktion mit.

Der Grund: Im Etat des vorigen Jahres waren die Mittel – geschätzt um die 310.000 Euro – gar nicht mehr veranschlagt. Zwar war der Beschluss, wie der Weg saniert werden soll, im Juni gefallen. Aber erst im Oktober hat das Baudezernat die Planung an die Technischen Betriebe übergeben – wobei die TBL den Umbau nicht selbst erledigen, sondern die Arbeiten an ein privates Unternehmen vergeben. Die wegen der Nähe des Mühlengrabens erforderliche wasserrechtliche Genehmigung für den Umbau wurde nach Aussage der Stadtverwaltung Anfang November nachgereicht.

Ausschreibung vorbereitet

Seitdem haben die Technischen Betriebe Leverkusen zwar die Ausschreibung vorbereitet. Aber weil das Geld – inzwischen sind nur noch 235.000 Euro dafür veranschlagt – erst im Haushalt 2021 auftaucht, wird das dauern: Zwar hat der Stadtrat den Etat vorigen Montag verabschiedet. Aber er muss noch von der Bezirksregierung geprüft und genehmigt werden. Und das kann noch dauern: Oft vergeht nahezu ein halbes Jahr, bis das Okay aus Köln kommt. Deshalb will die Kämmerei darum bitten, dass Geld für den Umbau vorzeitig freigegeben wird.

Um den Ausbau des Radwegs war zuvor monatelang und sehr heftig gestritten worden. Aus der SPD stammte der Vorschlag, die Trasse wegen ihrer großen Bedeutung im Leverkusener Netz zu einer „Fahrrad-Autobahn“ auszubauen. Doch für eine Asphaltierung des Waldwegs hätte ein Kanal gelegt und rund eineinhalb Millionen Euro investiert werden müssen. Dazu kam: Für die Kanalisierung und den großzügigen Ausbau hätte man 22 Bäume fällen müssen.

Einspruch aus Köln

Am Ende waren es nicht nur die Kosten, die diesen Plan zunichte machten: Die Naturschützer bei der Bezirksregierung legten ihr Veto ein, weil der Weg im Landschaftsschutzgebiet liegt und sogar an ein Naturschutzgebiet grenzt, nämlich die Wupperinsel.

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Die endgültigen Pläne sehen vor, den Weg mit einer wassergebundenen Decke zu versehen, die mit Polymeren vermischt wird, um sie zu stabilisieren. Offenbar hat die Planung Bestand, obwohl man im Bürgerforum Grünes Leverkusen die Kunststoff-Beimischung nicht akzeptieren will. Auch dazu soll sich die Bezirksregierung äußern.