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Portrait von Andy WarholSchauspielerin Nastassja Kinski besucht Bayer-Zentrale

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Nastassja Kinski beim Besuch ihres 34 Jahre alten Porträts von Andy Warhol, am Freitag in der Bayer-Zentrale.

Leverkusen – In diesem Moment, als sie in ihre tiefen Augen sieht, überlebensgroß, in ihr unschuldig junges Lächeln, da ist sie schon ein wenig stolz, sagt Nastassja Kinski. Heute, 34 Jahre nach der Entstehung dieses Kunstwerks, sieht die deutsche Schauspiel-Legende zum ersten Mal ihr Ebenbild, so wie es einer der berühmtesten Künstler aller Zeiten sah, der Pop-Art-König Andy Warhol.

Normalerweise blicken die grünen Augen, das beinahe kindliche Gesicht auf den Schreibtisch von Bayer-Konzernchef Werner Baumann. Aus dessen Büro ist das Gemälde, ebenso wie die Cranach-Nachbildung nebenan, in die Flure des Bayer-Glashauses gebracht worden. Eine Pop-Art-Ausstellung, in der auch Bilder von Keith Haring, James Rosenquist und Jim Dine hängen, erinnert dort in diesen Tagen an Warhol, der am 6. August 90 Jahre alt geworden wäre.

Mit 23 für den Golden Globe nominiert

Die Geschichte des Porträts begann Anfang der 80er-Jahre in New York City. Da war Kinski gerade 23 und hatte kurz zuvor den Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin für den Film „Tess“ erhalten. Warhol, schrieb er in sein Tagebuch, war beeindruckt von ihrer Schönheit und auch davon, dass sie sechs Sprachen konnte. Also traf er sie für sein Monatsmagazin „Interview“, für das er schon Liz Taylor, Elvis Presley und Marilyn Monroe porträtiert hatte. Kinski erzählt heute von seinen hellen Augen, seinen weißen Augenbrauen, der silbernen Perücke.

Ruhig sei er immer gewesen, zurückhaltend. „Irgendwann hat er einfach ein Foto von mir gemacht“, sagt sie. Das Foto diente später als Vorlage für das Kunstwerk, das Warhol für einen Pharma-Kongress 1984 in Berlin malte. Bayer kaufte das Gemälde im Anschluss. Kinski, die in der Nähe von Baden-Baden, in Berlin und Paris lebt, war für diese Gelegenheit zum ersten Mal in Leverkusen. Auch sie selbst betätigt sich als Künstlerin. In ihren Bildern porträtiert sie meist Frauen, häufig Athletinnen wie jüngst die Bayer-04-Fechterin Britta Heidemann.