Pläne fürs Museum MorsbroichEntscheidungen einmal mehr vertagt
Leverkusen – Und einmal mehr wird Morsbroich vertagt. Berge von Papier wären es gewesen, wären die Ausarbeitungen der Verwaltung zum Thema Organisationsform des Museums den Politikern ausgedruckt vorgelegt worden. Digital im Tablet erträgt sich das viel leichter. Vielleicht fällt dann auch nicht so auf, dass der Rat sich schon seit 2018 damit befasst, wie das Museum in einer irgendwie noch angemessen wirtschaftlichen Form betrieben werden kann. Nach einem Gutachten, das die Schließung und Abwicklung des Museumsbetriebes dringend empfohlen hatte, und einem auf Eis gelegten Rettungskonzept des Museumsvereins ist also weiterhin an Papieren gearbeitet worden – die nun um mindestens ein halbes Jahr aufgeschoben werden.
Debatte nicht vor Frühjahr
Auf Antrag der FDP hin wurde die Debatte darüber, ob das Museum künftig als Eigenbetrieb, als Bestandteil der Kultur-Stadt oder als Teil der Kernverwaltung fortgeführt werden soll, im Finanzausschuss mit den Stimmen von CDU, FDP, Grünen und Opladen plus auf das zweite Quartal 2022 vertagt. Begründung: Der neue Museumsdirektor müsse sich erstmal einarbeiten und dann erst solle in aller Ruhe auch mit ihm über die Rechtsform seines Betriebes geredet werden.
Allein die Rechtsform könne man auch ohne den Museumsdirektor regeln, hielt SPD-Fraktionsvorsitzende Milanie Kreutz dagegen, das ändere nichts an der Museumsarbeit. Und Hans Klose (SPD) sprach von einem „Eiertanz der FDP“, der einfach völliger Unfug sei.
„So fährt die Politik das Ding vollends vor die Wand“, grantelte Karl Schweiger von der Bürgerliste zu dieser weiteren Vertagung und Benedikt Rees (Klimaliste) sprach von einer „Ehrenrunde“, die nur mehr Unsicherheit provoziere. Man komme nun einmal um die Erkenntnis nicht herum, dass das Museum ohne eine deutliche Etaterhöhung nicht weiter existieren könne.
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Abwarten, mit dem Museumsleiter reden, ein Gesamtkonzept erarbeiten – das gilt weiterhin auch, wenn es indirekt um das Museum geht. Der Antrag der Bürgerliste, den Morsbroicher Sommer zeitnah zu revitalisieren, indem man dessen früheren Organisator Udo Gerling aus seinem Ruhestand heraus einfach weitermachen lasse, wurde nahezu einmütig verworfen. Eine Person allein könne das nicht leisten. „Wir müssen ein ganz neues Format finden und der neue Museumsleiter muss dabei auch mitreden können“, so Stadtkämmerer Michael Molitor.
Weiteres in Zukunft. Vielleicht schon 2022.