Nach 50 aktiven Jahren als Leichtathletik-Jugendtrainer ist Oswald Pankalla in Wipperfürth in den Ruhestand verabschiedet worden.
RuhestandOswald Pankalla (85) prägte über fünf Jahrzehnte die Leichtathletik in Oberberg
Nach 50 aktiven Jahren als Leichtathletik-Jugendtrainer ist Oswald Pankalla, Urgestein in den Reihen der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Wipperfürth, im Anschluss an eine letzte Trainingseinheit, im Bernhard-Wald-Stadion in den Ruhestand verabschiedet worden. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat der heute 85-Jährige unzählige Kinder und Jugendliche an die Leichtathletik herangeführt und sie mit Akribie, Fachkenntnis und Spaß sportlich weiter entwickelt.
„Oswald Pankalla ist in den ganzen Jahren einfach eine zuverlässige und gleichsam bescheidene Persönlichkeit geblieben“, beschreibt ihn Hans-Jörg Schneider, Vorsitzender des TV Wipperfürth. Er könne sich nicht daran erinnern, dass Pankalla auch nur einmal unentschuldigt seine wöchentlichen Trainingseinheiten hätte ausfallen lassen. So wünschte sich Schneider, dass Pankalla auch in Zukunft immer mal wieder im Stadion vorbeischaue.
Viele Weggefährten verabschiedeten Oswald Pankalla in den Ruhestand
Auch einige der Kinder und Jugendlichen, weitere Weggefährten, Sportler und Trainer applaudierten und dankten der Trainer-Koryphäe Oswald Pankalla für seine Arbeit. So überreichten Alice Wald und Hans-Jörg Schneider im Namen der LG Wipperfürth einen Blumenstrauß und ein Geldgeschenk. Auch die Eltern der vielen Kinder bedankten sich bei dem Trainer, der den Nachwuchs über den Sport hinaus positiv auf den weiteren Lebensweg vorbereitet habe. Der Wipperfürther Stefan Klett ließ als Präsident des Landessportbundes NRW ein Dankeschön ausrichten.
„Es hat mir immer viel Spaß gemacht, die Kinder zu trainieren und mein Gedanke dabei war es immer, die Jugend auf den richtigen Weg zu bringen – ich hoffe, dass mir das gelungen ist“, erklärte Pankalla, der sich nun mehr um seinen Garten kümmern möchte.
Seit 1970 ist Oswald Pankalla Mitglied in der LG Wipperfürth. Geboren ist er in Niederschlesien, wo er und seine Familie vertrieben wurden und im Harz landeten. Dort ging Pankalla zur Schule und machte eine Ausbildung zum Modellbauschreiner. Als 15-Jähriger lief er die 100 Meter in 13,4 Sekunden und nahm an Wettkämpfen teil. 1957 floh Pankalla in den Westen und kam über seine Arbeit zum Boxen, wurde Ringund Kampfrichter und leitete einen Boxverein. 1964 führte ihn die Liebe schließlich nach Wipperfürth.
Am 3. Dezember 1973 begann Pankalla als Leichtathletik-Trainer zunächst mit 23 Kindern, in Hochzeiten waren es rund 90 Mädchen und Jungen in den Disziplinen Laufen, Weit- und Hochsprung sowie Diskus, Hammer- und Speerwurf. „Da war so manches Talent dabei“ erinnert sich Pankalla. „Wie etwa Michael Enns, der später bei den Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf in den 2000er Jahren den siebten Platz erreicht hatte“, nennt er eins seiner erfolgreichen Talente. 1992 erhielt Pankalla für sein Engagement im Jugendsport das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Seine Nachfolge ist bereits geregelt: Ab sofort wird Fabian Stendtke die Trainingseinheiten der unter Zehnjährigen (U10) immer Montag, Mittwoch und Freitag um 17 Uhr in der Halle des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums (EvB) betreuen. Die Kindergruppen der U12 sowie U14 werden von den aktiven Leichtathletinnen Charline Hilger sowie Pia Dörpinghaus betreut. Die U16-Leichtathleten trainieren Angela Škoro und Johanna Ritzenhöfer.