AboAbonnieren

Nach Skandal an der NeyeLandwirt aus Halver darf Güllebehälter vorerst nicht weiter nutzen

Lesezeit 2 Minuten
Ein verschmutztes Gewässer.

Gülle im Neyebach hatte unter anderem für Fischsterben gesorgt.

Nach dem Gülleskandal an der Neye, auch in Wipperfürth, greift der Märkische Kreis durch. Das Ministerium will erst die Ermittlungen abwarten.

Der Landwirt aus Halver, von dessen Hof im September 2024 zum wiederholten Mal große Mengen Gülle in den Neyebach und von dort in die Neyetalsperre flossen, darf seine Güllebehälter nicht mehr nutzen, er muss die Behälter vollständig leeren. Erst wenn nachgewiesen wird, dass die Güllebehälter dicht und standsicher sind, ist ein Weiterbetrieb möglich.

Der Märkische Kreis hat dem Landwirt zudem die Nutzung weiterer landwirtschaftlicher Geräte untersagt. Die Untere Wasserbehörde will zudem erreichen, dass Oberflächenwasser nicht mehr einfach in den Bach fließen kann.

Nach Gülleskandal: Anfrage an die NRW-Landesregierung

Das geht hervor aus einem schriftlichen Zwischenbericht an die Mitglieder des NRW-Umweltausschusses. Der SPD-Abgeordnete Sven Wolf – der auch für Oberberg zuständig ist – hatte zusammen mit zwei seiner Kollegen zudem eine kleine Anfrage an die NRW-Landesregierung gestellt.

Aus der Antwort von Umweltminister Oliver Krischer geht hervor, dass die Landesregierung zunächst abwarten will, ob die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Landwirt etwas Greifbares ergeben. Dann seien gegebenenfalls „weitergehende technische Maßnahmen an Anlagen oder Anlageteilen, die mit der Güllelagerung oder deren Umschlag in Verbindung stehen, zu überprüfen.“ Wolf kritisierte diese Angaben als zögerlich und „sehr vage“ – das Vorgehen helfe nicht, mehr Sicherheit für die Städte und Gemeinden und deren Trinkwasserversorgung herzustellen.

Aus dem Zwischenbericht geht außerdem hervor, dass am Neyebach nach dem Gülleeintrag zwar hohe Konzentrationen von Nitrit, Ammonium und Phosphor gemessen wurde, die Werte aus der Talsperre aber deutlich darunter liegen. Die Messungen deuten laut Wupperverband darauf hin, dass sich die Gülle mit dem Wasser vermischt hat. Seit 8. Oktober läuft die Neyetalsperre deshalb wieder im Normalbetrieb, der Stollen in Richtung Beverblock wurde wieder geöffnet.