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Große MehrheitWipperfürther Rat für Abriss der sanierten Hauptschulaula

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt die Aula der Konrad-Adenauer-Hauptschule Wipperfürth.

Die Aula der Konrad-Adenauer-Hauptschule Wipperfürth.

Auf dem Mühlenberg will die Stadt einen neuen Schulcampus errichten. Auch die gerade erst sanierte Hauptschulaula soll abgerissen werden.

Nach nur 20 Minuten war die Sondersitzung des Wipperfürther Stadtrates am Dienstagabend schon wieder vorbei. Nur ein Punkt stand auf der Tagesordnung – die Frage, ob die Stadt die gerade erst sanierte Aula der Konrad-Adenauer-Hauptschule wieder abreißen lässt oder nicht. Am Ende stand ein fast einstimmiger Beschluss für den Abriss, auch wenn dieser „schweren Herzens“, so SPD-Fraktionschef Frank Mederlet, erfolgte. Nur Günter Baldsiefen (Grüne) votierte dagegen, es gab zwei Enthaltungen.

2017 waren in der Aula, die auch von der Musikschule genutzt wird, erhebliche Mängel festgestellt worden, vor allem beim Brandschutz. Flucht- und Rettungswege wurden umgebaut, es folgten eine Dach- und Fassadensanierung sowie die Sanierung der gesamten Aula. Auch die Bühnentechnik wurde erneuert.

Wir fällen diese Entscheidung schwere Herzens.
Frank Mederlet, SPD-Fraktionsvorsitzender

Ein Architekturwettbewerb mit 15 teilnehmenden Büros soll möglichst viele kreative Ideen für einen neuen Schulcampus Mühlenberg mit Platz für Haupt- und Realschule liefern. Ende März sollen die Entwürfe vorliegen, Anfang April die Modelle. Im Mai soll ein Preisgericht die Entscheidung fällen. Im Oktober 2024 hatte der Rat noch beschlossen, die Entscheidung zur Aula den Architekten zu überlassen. Sie hätten also die Möglichkeit gehabt, die bestehende Aula mit in ihre Planungen einzubeziehen, oder eine neue Aula zu planen.

Diese Entscheidung wurde nun einstimmig aufgehoben. Denn in der vergangenen Woche fand vor Ort eine Auftaktveranstaltung mit den Büros statt. Dabei, so die Verwaltung, sei deutlich geworden, dass die Frage „Abriss oder Neubau der Aula“ eine entscheidende Weichenstellung sei. Um für alle Teilnehmer am Wettbewerb gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen, sei ein Abriss der Aula sinnvoller.

Die Verwaltung beziffert den jetzigen Anlagenwert des Gebäudes auf 1,8 Millionen Euro. Das langfristige Einsparpotenzial bei einer neue Aula liege aber bei rund drei Millionen Euro. Zudem sei die sanierte Aula nach wie vor „mängelbehaftet“, erklärt Renate Brüning, die Leiterin des Gebäudemanagements. Christoph Goller (Grüne) bat darum, auch die Frage eines Ausweichquartiers für die Aula während der Bauarbeiten zu berücksichtigen. Dafür käme die Voss-Arena infrage