Die Wipperfürther Jugendkunstschule "Kunstbahnhof" steht weiterhin vor großen finanziellen Herausforderungen, trotz steigender Teilnehmerzahlen.
Finanzielle ProblemeKunstbahnhof Wipperfürth muss Weichen stellen

Im Atelier des Kunstbahnhofs (v.l.): Anja Di Paolo, Elke Auras, Nelia Nusch, Herbert Willms und Henry Schellenberg.
Copyright: ds Siegbert Dierke
Mangas zeichnen, Aquarellmalerei, Tanztheater für Kids und Jugendliche: Die Jugendkunstschule „Kunstbahnhof“ (Kuba) an der Lüdenscheider Straße bietet ein breites Spektrum von Kursen an. Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen nicht nur aus der Hansestadt, sondern auch aus Marienheide und Lindlar, aus Hückeswagen und Halver. 2024 war für den Kuba kein einfaches Jahr, vor allem in finanzieller Hinsicht.
Nur dank Rückendeckung durch die Bürgerstiftung „Wir Wipperfürther“, dem Träger des Kuba, konnte das Defizit im mittleren fünfstelligen Bereich ausgeglichen werden. Mit einer einmaligen Spende von 35.000 Euro unterstützt die Hans-Hermann-Voss-Stiftung die Jugendkunstschule, von der Keyser-Stiftung gab es Geld für einen Schutz des empfindlichen Tanzbodens.
Stadt verdoppelt den Zuschuss
Ende 2024 beschloss der Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur, den jährlichen Zuschuss der Stadt ab 2025 zu verdoppeln, von bislang 7500 auf 15.000 Euro. „Wir wollen den Kuba in diesem Jahr konsolidieren“, sagt Herbert Willms, Vorstand der Wipperfürther Bürgerstiftung. Klar sei aber auch, dass die Stiftung nicht dauerhaft ein noch höheres Defizit ausgleichen könne. Zum 1. März sollen deshalb die Kursgebühren moderat steigen. Elke Auras, die nach dem Weggang von Ramona Gebel den Kuba kommissarisch leitet, betont, dass Familienpassinhaber 50 Prozent Ermäßigung erhalten.
Um weitere Einnahmen zu generieren, bietet der Kunstbahnhof die Organisation von Kindergeburtstagen an. Außerdem sollen die Räume an der Lüdenscheider Straße vermietet werden – vorzugsweise vormittags. Denkbar sei etwa eine Nutzung für Yoga-Kurse. Aktuell wird für den Kuba eine neue, hauptamtliche Leitung gesucht. Bewerber sollten sowohl eine pädagogische wie auch eine künstlerische Qualifikation vorweisen – eine Teilzeittätigkeit ist möglich.
Neue Kurse im Angebot
Neuigkeiten gibt es auch beim Kursangebot. Nelia Nusch bietet mit „Das Kaspermännchen“ Theater für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren an. Die Kinder fangen mit Puppenspiel an, um zu lernen, wie man Szenen gestalten und Charakteren Leben einflößen kann. Mit der Zeit sollen sie selbst spielen, sich Geschichten ausdenken und diese vorführen. Noch sind hierfür Plätze frei. An Kids und Jugendliche von zehn bis 14 Jahren richtet sich die „Zauberwerkstatt“, die Dozentin Anja Di Paolo in der ersten Woche der Osterferien anbietet. Auf den Spuren von Harry Potter basteln die Teilnehmer allerlei Magisches.
Ein wichtiger Bestandteil des Kuba soll auch in diesem Jahr wieder das Kunstmobil „Kuno“ sein, ein umgebauter Bauwagen, der quer durch die Stadt und die Dörfer tourt und Kindern vor Ort ein kreatives Mitmachangebot bringt. Ab Ostern besucht der Kuno die Leie-Siedlung, macht Station am DRK-Kindergarten an der Alten Kölner Straße, fährt aber auch nach Kreuzberg, Thier und Wipperfeld. „Die Kinder, die zum Kuno kommen, würden nicht zu den Kuba-Kursen angemeldet werden“, sagt Kuno-Betreuerin Gaby Eck.
Teilnehmerzahlen Die Angebote des Kunstbahnhofs erfreuen sich steigender Beliebtheit. Im ersten Halbjahr 2023 hatte der Kuba 143 Teilnehmende, im zweiten Halbjahr waren es 156. 2024 stieg die Zahl Anfang des Jahres auf 180 und zum Ende des Jahres auf 186. Aktuell (Januar 2025) nehmen 185 Jugendliche, Kinder, Frauen und Männer in 20 verschiedenen Kursen teil. Weitere Informationen zu den Kursen des Wipperfürther Kunstbahnhofs gibt es online. www.kunstbahnhof-wipperfuerth.de