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ComedyBastian Bielendorfer begeistert das Wipperfürther Publikum

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Comedian Bastien Bielendorfer.

Bastian Bielendorfer bei seinem Auftritt in Wipperfürth.

Comedian Bastian Bielendorfer sorgte in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth für ein volles Haus und viel Gelächter.

Schnee und Eis hielten mehr als 600 Comedy-Freunde nicht davon ab, in die Alte Drahtzieherei zu kommen, um Bastian Bielendorfer zu sehen. Eine schöne Bestätigung für das ewige Lehrerkind aus Gelsenkirchen, das mit seinem neuen Programm „Mr. Boombasti“ in Wipperfürth gastierte.

Diese Huldigung hatte er wohl auch nötig nach der „traumatischen Erfahrung“, von der er dem Publikum berichtete. Bei der RTL-Show „Lets Dance“ habe er im vergangenen Jahr das weltweit negativste Ergebnis eingefahren: „An drei aufeinanderfolgenden Abenden habe ich nur einen Punkt bekommen.“ 16 Wochen lang musste er sich bei dieser Show als „Mann aus Gelatine“ neben gestählten Frauenkörpern behaupten.

Manche Witze sind ein wenig zotig

„Im Halbfinale bin ich dann ausgeschieden – Joachim Llambi ist hinter der Bühne in Ohnmacht gefallen“, erinnerte sich Bielendorfer und ließ eine Reihe Gags über das Alter des Jurors folgen. Llambi und er hätten sich aber nichts geschenkt. „Bielendorfer, wenn Du so bumst, wie Du tanzt, tun mir alle Frauen der Welt leid“, habe Llambi in der Lanxess-Arena zu ihm gesagt. „Ich habe dann geantwortet: Joachim, wenigstens kann ich noch ohne blaue Pillen.“

Ja, es ging durchaus ein wenig zotig zu, aber es hielt sich in Grenzen. Es war schließlich auch nicht Mario Barth, der die Drahte ausverkauft hatte. „Der Basti“ war bestens gelaunt, suchte den Kontakt zum Publikum, etwa zu Tom, dem etwas langsamen Ingenieur, seiner Freundin Payden oder dem „flotten Huhn“, der Hückeswagener Buchhalterin Delia, und hatte sichtlich Spaß beim lockeren Gequatsche.

Geschichten vom Lehrerkind

Davon lebte das Programm, das nicht zu Unrecht den Namen des Protagonisten trägt. Die Begeisterung war besonders groß, wenn er sich ins lockere Zwiegespräch begab. Er hatte aber auch wieder schöne Lehrerkind-Geschichten im Programm. So beschrieb er einen Mitschüler von damals. „Sein Hobby war: Er hat ,Deutschlands schönste Bahnstrecken auf VHS aufgenommen, hat sich dann in gestreifter Latzhose und mit roter Kelle alleine vor den Fernseher gesetzt und immer dann, wenn der Zug in den Bahnhof eingefahren ist, gerufen: Tuut-tuut, der Zug ist da! Und der war cooler als ich!“

Ja, er hatte es nicht einfach. „Bei mir fing das Mobbing schon am Küchentisch an, denn ich bin ja mit meinem Vater aufgewachsen.“ Filius Bielendorfer berichtete über seinen Vater, dass man diesen beim „Spiegel“-Magazin hasst. „Er tut nicht nur seine Meinung zu Artikeln kund, er korrigiert jede Ausgabe, verbessert sie und vergibt eine Abschlussnote.“ In der Redaktion habe man einen entsprechend dicken Ordner.

Vater Bielendorfer sorgt aber auch für seinen Sprössling. Beim gemeinsamen Besuch im Elektromarkt ging er einmal mit einer DVD seines Sohnes zu einer Kundin und sagte: „Kennen Sie diesen Mann? Das ist mein Sohn. Er ist mittellos.“ Bastian Bielendorfer stand daneben, hatte das Gespräch aber nicht mitgehört und winkte nur höflich. „Die Frau hat dann acht meiner DVDs gekauft.“