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DoppelkonzertJazz mit Kölner Gästen in Wipperfürths Drahtzieherei

Lesezeit 2 Minuten
Musiker sind auf einer Bühne zu sehen.

Big Stuff beim Konzert in der Drahte.

Mit „Big Stuff“ und dem „Cologne Contemporary Jazz Orchestra“ spielten nun zwei Hochkaräter des zeitgenössischen Jazz gemeinsam.

Das herbstliche Wetter war eine zusätzliche Einladung, das Wochenende mit einem hochkarätigen Jazzkonzert in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth ausklingen zu lassen. Gleich zwei Big Bands boten vor nahezu voll besetztem Haus ein breites Repertoire aus verschiedenen Zeiten und Stilrichtungen des Jazz.

Herbert Willms, Vorsitzender der Wipperfürther Bürgerstiftung eröffnete den Abend mit dem Hinweis auf den neuen Konzertflügel, dankte den bisherigen Spendern und wies darauf hin, dass für das Instrument weitere Spenden gesammelt werden.

Arrangements von Markus Bartelt

Der Flügel kam auch direkt zum Einsatz: Big Stuff, die Big Band der Wipperfürther Musikschule, brachte die musikalische Energie in den Saal und leitete ihren Part mit dem Stück „Horns & Electric Rhythm“ von Michael Villmow, einer Größe der Kölner Jazzszene, ein.

Weiter ging es mit dem von Bandleiter Marcus Bartelt arrangierten Stück „Funk In Deep Freeze“ und „Kingfish“ aus den 50er Jahren. Mit „That Warm Feeling“ und „Wired Blues“ spielten die Musiker wunderbare Klassiker aus ihrem Repertoire. Bei allen Stücken glänzten die Solisten mit ausgefeilten Arrangements und ernteten großen Applaus für ihre Darbietungen.Mit dem melodisch-verträumten „Every Summer Night“ rundete Big Stuff das Programm ab.

Dann übernahmen die Musiker vom Cologne Contemporary Jazz Orchestra unter Leitung von Claudia Döffinger das Ruder. An diesem Abend startete sie mit „White Note Exorzist“. Der Ursprung dieses Stückes war eine Kompositionsübung aus ihrem Studium, bei der nur die weißen Tasten genutzt werden durften. An dieser verzweifelten sie schier, darum hätten sich teuflische Töne eingeschmuggelt.

Musik von Claudia Döffinger

Auch „Monochrome“ entsprang einer Kompositionsübung. Die Aufgabe war, ein Stück auf Grundlage von nur vier Tönen zu schreiben. Erstaunlich, wie viele Variationen in Melodie und Rhythmus diesem Lied seinen Charakter gaben. Die wunderbaren Geschichten zu den Liedern vertieften das Gefühl für die Musik.

Der Ursprung von „Urlaub in Lappalien“ war ein Herzschmerz, bei dem sie sich an dem Gedanken festhielt, dass es vielen Menschen noch schlechter ging als ihr und sie dankbar sein sollte. Und so klangen viele weitere Songs und Geschichten durch die Drahte, bevor Döffinger mit den Worten „Ich liebe diese Shuffle Grooves“ die Zugabe „The Claw“ einleitete und den Abend ausklingen ließ.