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Windkraft am Runden TischAltus AG nimmt Stellung zu Kritik von Naturschützern

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Oberberg – Mit einem mehrseitigen Schreiben weist Dr. Peter Henigin, Vorstandssprecher der Altus AG, den Vorwurf zurück, die bisherigen Gutachten zu den Vorkommen seltener Vogelarten seien schlampig erstellt worden. Wie berichtet, will das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe einen Windpark errichten, mit Standorten sowohl im Kreis Altenkirchen als auch im Oberbergischen, hier in Morsbach und Reichshof.

Jüngst hatten die Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) auf das Gelände des früheren Munitionsdepots nach Reichshof-Wildberg eingeladen, um bei einem „Grenzgang“ ihre Sicht der Dinge zu schildern und dabei der Firma Altus vorgeworfen, dass in den bisherigen Gutachten zwei Schwarzstorch-Horste vergessen und satte 75 Prozent der Rotmilan-Horste gar nicht erst erfasst worden seien. Das sei schlampige Arbeit.

In der Stellungnahme das Energieunternehmens entgegnet Henigin, dass im ausführenden Büro Fachgutachter mit langjähriger Erfahrung beschäftigt seien, und betont, dass die Altus AG keinesfalls versuche, die ursprünglich geplanten Windkraftanlagen mit „Salami-Taktik“ doch umzusetzen. So seien bisher nur für zwei der sechs geplanten Windräder Genehmigungsanträge eingereicht worden, weil für die übrigen die planungsrechtlichen Voraussetzungen fehlten. Zurzeit gebe es in den Gemeinden Reichshof und Morsbach für die betroffenen Areale keine Flächennutzungspläne. Vor diesem Hintergrund schlägt die Karlsruher Firma eine „fachliche, emotionsfreie Diskussion“ an einem Runden Tisch vor.

Diesen aber lehnt Daniel Brückner, Mitglied im Vorstand des Nabu-Landesverbands, als sinnlos ab. „Reden macht derzeit keinen Sinn“, findet er. „Obwohl so ein Runder Tisch eine nette Idee ist.“ Vielmehr werde der Nabu jetzt, und das gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), in aller Ruhe und mit aller Gründlichkeit die Vogelvorkommen im betroffenen Grenzgebiet kartieren. (höh)