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SozialpädiatrieZentrum in Wiehl-Bomig kümmert sich Kinder und Jugendliche mit Handicap

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Ärzte schütteln sich vor einem Krankenhaus die Hände.

Sie arbeiten eng zusammen: Die Ärzte (v.l.) Jonas Kreth und Roland Adelmann.

Bald ist es so weit, dann wird in der Wiehler Ortschaft Bomig das Sozialpädiatrische Zentrums (SPZ) Oberberg eröffnet.

Die Eröffnung des neuen Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) Oberberg steht in den Startlöchern. Das Zentrum, das zur Kinderklinik des Klinikums Oberberg gehört, soll eine lang bestehende Versorgungslücke schließen und eine spezialisierte, multiprofessionelle und ambulante Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, Behinderungen, neurologischen Erkrankungen oder seelischen Störungen sicherstellen.

Im Rahmen eines Pressetermins wurde im Beisein von Roland Adelmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, das Angebot des Zentrums und dessen neuer Leiter, der Neuropädiater Jonas Kreth, vorgestellt.

Ein ambulantes Angebot für Diagnostik und Betreuung

Mit Beginn des neuen Jahres ist der Neuropädiater am Klinikum Oberberg beschäftigt und erarbeitet aktuell ein ambulantes Angebot für Diagnostik und Betreuung. Die Eröffnung des SPZ Oberberg ist frühestens für April vorgesehen, erste Anmeldungen werden über die Homepage der Kinderklinik ab März entgegengenommen. Dafür bedarf es einer Überweisung durch den Kinderarzt oder die Kinderärztin. Das Angebot des Zentrums richtet sich an Patienten von 0 bis 18 Jahre mit vielfältigen Herausforderungen, wie sprachliche Entwicklungsverzögerungen, motorische Entwicklungsstörungen, Epilepsie, chronische Kopfschmerzen oder Frühgeborenen-Nachsorge.

„Unser Anliegen ist es, neben einer medizinischen Behandlung eine einfühlsame Fürsorge und persönliche Beratung für betroffene Familien sicherzustellen“, erklärt Jonas Kreth, zuletzt tätig am SPZ des Klinikums Leverkusen.

Unser Anliegen ist es, neben einer medizinischen Behandlung eine einfühlsame Fürsorge und persönliche Beratung für betroffene Familien sicherzustellen.
Jonas Kreth, Leiter des SPZ Oberberg

Seit rund zwölf Jahren habe man das Vorhaben eines SPZ im Oberbergischen Kreis vorantreiben wollen, berichtete Roland Adelmann. Er habe viele Stunden Arbeit auf politischer und medizinischer Ebene investiert, um eines auf die Beine zu stellen, denn die nächstgelegenen sind um die 50 Kilometer entfernt. „Für viele Familien ist die Entfernung zu groß“, so der Chefarzt der Kinderklinik. Zudem bestünde oft eine Wartezeit von einem oder gar zwei Jahren. Mit dem SPZ Oberberg würde daher eine wichtige Versorgungslücke geschlossen, für oberbergische Familien eine wohnortnahe Versorgung zu bieten.

Als kinderärztlich geleitete Einrichtung arbeitet das SPZ interdisziplinär und multiprofessionell. Das Team setzt sich zusammen aus Neuropädiatern, Kinderärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden, Heil- und Sozialpädagogen sowie EEG-Assistentinnen. Dadurch werde eine ganzheitliche Betreuung gewährleistet, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien orientiert. Das SPZ Oberberg, das nicht am Kreiskrankenhaus Gummersbach ansässig sein wird, sondern Räume in Wiehl-Bomig neben der ehemaligen Sparkasse beziehen wird, kooperiert eng mit niedergelassenen Kinderärzten, Therapeuten, Frühförderstellen, Schulen, Kindergärten und dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises.

Für das SPZ Oberberg als Bezeichnung habe man sich bewusst entschieden, um zu signalisieren, dass das Angebot allen Kindern und Jugendlichen in Oberberg zur Verfügung steht. Dabei sei es aber nicht mit dem SPZ Gummersbach zu verwechseln, dessen Angebot sich an Erwachsene richtet, erklärte Kreth.