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Kleine DorfgemeinschaftWilkenrother haben neuen Geräteschuppen errichtet

Lesezeit 4 Minuten
Einwohner von Wilkenroth vor ihrem errichteten Werk.

In der Waldbröler Ortschaft Wilkenroth wurde nicht nur fleißig Müll gesammelt, sondern auch der neue Dorfschuppen feierlich eingeweiht.

Die Einwohner von Waldbröl-Wilkenroth haben es sich auf dem Dorfplatz am Gemeinschaftshaus schön gemacht. Am Wochenende wurde gefeiert.

Nahezu an jedem Wochenende von Juli bis November vergangenen Jahres haben rund 20 Mitglieder des gemeinnützigen Vereins in Wilkenroth auf dem Dorfplatz am Gemeinschaftshaus geschuftet, am Samstag hat der Verein dort einen neuen Geräteschuppen eingeweiht.

Zudem haben sich die Wilkenrother einen Vorplatz mit Terrassenplatten, Beleuchtung und Sitzbänken zum Klönen gestaltet, im Zuge dieser Arbeiten wurde auch der verlandete Teich verfüllt und als Aufstellfläche für eine Hüpfburg hergerichtet.

Mehrere Spender gaben Geld für das Projekt

Vereinsvorsitzender Eckhard Becker berichtet, dass der gut 20 Jahre alte Vorgängerschuppen aufgrund von Fäulnis und Schäden nach einer Versetzung nicht mehr zu verwenden war. Die Vereinskasse war aber leer, weil Einnahmen aus der Vermietung des Dorfhauses in der Waldbröler Ortschaft weggefallen waren. An einen Neubau war also eigentlich nicht zu denken. Doch mithilfe mehrerer Spenden in Höhe von insgesamt rund 5000 Euro, etwa von der Kreissparkasse Köln, der Volksbank Oberberg und den Energiewerken Waldbröl, konnte das Projekt dann doch angegangen werden.

Eine große Unterstützung war auch die Spende von Erika und Horst Becker, die Geldgeschenke zu ihrer Eisernen Hochzeit im August komplett für den Neubau zur Verfügung stellten. Hilfreich waren schließlich Materialspenden der Gartenbaufirma Heintze und des Baucentrums Cronrath. Verbunden war die Einweihung mit der jährlichen Müllsammelaktion im 365-Seelen-Dorf.

Beim Putzen wurden auch gefüllte Einmachgläser gefunden

Am Ende landeten im vom Bauhof bereitgestellten Container neben Flaschen dann auch mehr als 40 Reifen, eine Wäschespinne, ein Bürostuhl und Klodeckel. Die Wilkenrotherin Bärbel Mach wunderte sich über etliche Einmachgläser mit Kirschen und Pflaumen: „Die sehen so frisch aus, dass man glatt in Versuchung kommen könnte, die noch zu essen.“

In der Marktstadt selbst zog ebenfalls am Samstag der Verkehrs- und Verschönerungsvereins gegen den Müll zu Felde. Vorsitzender Carsten Becker freute sich, dass diesmal auch 70 Schülerinnen und Schüler der städtischen Gesamtschule anpackten. Die Ausbeute konnte sich sehen lassen: Am Ende stapelten sich etwa 50 große, prallgefüllte Müllsäcke auf dem Bauhof, hinzukamen Reifen und Felgen und sogar mehrere Flachbildschirme, die in der Natur entsorgt worden waren.


Eine Stadt räumt auf

Viele fleißige Helfer sind am vergangenen Wochenende dem Aufruf der oberbergischen Dorfvereine gefolgt, ihren Ort einem Frühjahrsputz zu unterziehen. Beim Aktionstag „Saubere Landschaft“ in Wiehl beteiligen sich traditionell alle Dorfgemeinschaften, Schulen und Vereine. So auch in Dreisbach, wo sich rund 30 Freiwillige am Spielplatz trafen, um sich mit Besen, Schaufeln, Müllsäcken und Schubkarren auf den Weg durch und rund um die Ortschaft zu machen und fleißig Müll zu sammeln.

Alle Hände voll zu tun hatten die Dreisbacher Helfer. Der Dorfverein beteiligte sich am Wiehler Aktionstag.

Alle Hände voll zu tun hatten die Dreisbacher Helfer. Der Dorfverein beteiligte sich am Wiehler Aktionstag.

Beim Besuch in Dreisbach sagte Udo Kolpe: „Es ist schon seit über 30 Jahren gute Tradition, diesen Aktionstag durchzuführen.“ Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wiehl betonte: „Ein Dank geht an alle Helfer in den Dörfern, die die Landschaft vom Müll reinigen.“ Kolpe kann nicht verstehen, warum die Natur als wilde Müllkippe missbraucht wird. Es koste doch nur ein paar Cent, den Unrat ordentlich zu entsorgen.

Auch die Vorstandsmitglieder vom Gemeinnützigen Verein Dreisbach staunten nicht schlecht, was da so alles in den Wäldern und seitlich der Wege weggeworfen worden war: „Wir haben heute mehr als 100 kleine Wodkaflaschen im Wald gefunden“, berichteten Joana Kuth und Markus Klein. „Vor zwei Jahren fanden wir auch mal ganze Kühlschränke und einen über zwei Meter großen Teddybär – unfassbar, was die Leute alles so in die Natur schmeißen“, ärgerte sich Klein. „Umso schöner ist es jedes Jahr, wenn sich Jung und Alt hier zusammenfinden und in unserer intakten Dorfgemeinschaft mithelfen.“

Die Kooperation mit der Stadt Wiehl klappe immer hervorragend, loben die Dreisbacher. Die Stadtverwaltung und der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) hatten diesmal insgesamt 450 Müllsäcke und 530 Handschuhe sowie acht große Container den ehrenamtlichen Helfern aus den rund 30 Wiehler Dorfgemeinschaften, Vereinen und Schulen für den Aktionstag zur Verfügung gestellt, damit sie die Landschaft von Unrat befreiten. (ds)