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Geplante GesamtschuleWiehler Politik startet neuen Anlauf zum Schulfrieden

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Schüler gehen durch ein Klassenzimmer

Die Bielsteiner TOB-Sekundarschule soll zur Gesamtschule aufgerüstet werden – ohne dass es den Nachbarschulen schadet. 

Das Echo auf die Wiehler Initiative zur Gründung einer Gesamtschule war recht kritisch. Doch trotz und gerade wegen der negativen Reaktionen aus den Nachbargemeinden wollen die Wiehler Ratsfraktionen nun verstärkt um Verständnis für ihre Absicht werben, die Bielsteiner Sekundarschule aufzuwerten.

Der Wiehler Stadtrat hat sich im September ohne Gegenstimmen dafür ausgesprochen, bei der Bezirksregierung schon für das kommende Schuljahr die Umwandlung der Bielsteiner TOB-Sekundarschule zu beantragen. Bernd Teuber, Stadtratsmitglied und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, kündigt an, dass der Auftrag an die Verwaltung von Gesprächen begleitet wird, die die Wiehler Ratsfraktionen mit Parteifreunden besonders in Engelskirchen führen wollen.

Teuber betont, dass die SPD dabei nicht nur mit FDP und Grünen, sondern mit nahezu allen Fraktionen an einem Strang ziehe. Die „Aufklärungsarbeit“, die bei Videokonferenzen mit Fraktionen der Nachbarkommunen in der Corona-Zeit nicht zum Erfolg führte, soll jetzt noch einmal im direkten Gespräch angegangen werden.

Kampf für den „Wiehler Willen“

„Wir wollen nicht Platzhirsch werden“, beteuert der Sozialdemokrat Teuber. „Es geht nicht darum, auf Kosten anderer unser Ziel zu erreichen.“ Die Wiehler Schullandschaft stehe aber unter Handlungsdruck. Obwohl erfolgreicher als viele andere Sekundarschulen im Land, verliere Bielstein Schüler, weil immer mehr Eltern sich für ihr Kind einen direkten Weg zum Abitur wünschen. „Wir kämpfen darum im Sinne des Wiehler Willens.“

Rückenwind verspricht sich die Wiehler SPD vom neuen Schulentwicklungsplan der Gemeinde Engelskirchen, der voraussichtlich am 22. November dem dortigen Schulausschuss vorgelegt wird. Denn dieser wird ebenfalls von Wolf Krämer-Mandeau vom Bonner Büro Biregio erarbeitet – eben dem Gutachter, der im September die Wiehler Schulentwicklung begleitet hat. Und dieser – so das Wiehler Kalkül – wird seiner eigenen Einschätzung ja wohl nicht widersprechen, nur weil er einen neuen Auftraggeber hat.

Eine Brücke für Engelskirchen

Biregio berichtet im Wiehler Gutachten von einer Vorab-Einschätzung der Bezirksregierung, dass die Schulen der Nachbarkommunen durch die Umwandlung der Sekundarschule nicht im Bestand gefährdet würden. Aus Engelskirchen würden bisher nur sehr wenige Kinder nach Wiehl-Bielstein auspendeln. „Dies könnte sich verändern, wenn es am Standort Wiehl eine Gesamtschule gäbe“, heißt es im Wiehler Gutachten.

„Für die Schüleranteile in Engelskirchen wird dies jedoch wahrscheinlich keine große Auswirkung haben, da auch die Gesamtschule in Wiehl alleine durch die eigene Schülerschaft nahezu voll werden würde.“ Zuwachs aus Engelskirchen ergäbe sich höchstens aus dem Kreis der Auspendler, die ohnehin nicht an der eigenen Sekundarschule angemeldet worden wären, sondern bei den Gesamtschulen in Marienheide und Gummersbach.

Krämer-Mandeaus Fazit lautet darum: Die Auswirkungen einer Bielsteiner Gesamtschule wären auch für Ründeroth „nicht bestandsgefährdend“. Sollte dies von der Schulaufsicht anders bewertet werden, empfiehlt der Gutachter eine Kooperation, „um beide Standorte zukunftssicher zu gestalten“. Ründeroth könnte in einem Schulverbund Teilstandort der neuen Gesamtschule werden.

Dieser Vorschlag des Gutachters wird seitens der Gemeinde Engelskirchen bisher abgelehnt. Die Nachbarn wolle eigenständige Schulträger bleiben. Die Wiehler setzen nun darauf, dass die Engelskirchener vom neuen Gutachten einen Denkanstoß bekommen, der ihnen eine Brücke baut und eine Zusammenarbeit doch noch möglich macht.