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Portrait Klaus RichterWiehler Polizist stellt sich Bürgerfragen bei „Sprechstunde“

Lesezeit 4 Minuten
Klaus Richter Polizist 1

Polizist Klaus Richter bei seiner Bürgersprechstunde.

  1. Klaus Richter ist als Bezirksdienstbeamter Ansprechpartner für die Wiehler Bürger.
  2. Bei der Bürgersprechstunde im Supermarkt hat er ein offenes Ohr für die Wiehler, aber er ist auch bei Einsätzen und Festnahmen vor Ort
  3. Wir haben ihn für einen Tag begleitet. Das Portrait über Klaus Richter.

Wiehl – Von seinem Büro an der Homburger Straße bis zum Kreisverkehr in Wiehl sind es keine 100 Meter. Auf dieser Strecke hat Klaus Richter schon zwei Menschen zugewinkt und sie mit Namen begrüßt. „Die kennen mich hier alle“, sagt der Polizist, der seit einigen Jahren als Bezirksdienstbeamter unterwegs ist. Seit Juli ist er nun für den Bereich Wiehl-Zentrum zuständig. Richter ist einer von drei Bezirksdienstbeamten in Wiehl.

Es ist Dienstagmorgen, kurz vor elf. Zum vierten Mal in zwei Wochen ist Klaus Richter auf dem Weg zum Rewe-Markt, dort bietet er seit Kurzem regelmäßig eine offene Bürgersprechstunde an. „Ich möchte ein Polizist zum Anfassen sein und, dass die Leute wissen, dass sie mit ihren Fragen zu mir kommen können“, sagt er. Mit dabei ist Ingo Werblow vom Ordnungsamt. Die beiden sind oft zusammen unterwegs. Die Mitarbeiter der Stadt und die des Bezirksdienstes kooperieren im Rahmen der „Ordnungspartnerschaft“ miteinander und unterstützen sich. Werblow erklärt: „Das heißt, dass wir auch mal zusammen auf Streife fahren oder uns zu Terminen begleiten, die wir besser zu zweit machen wollen.“ Werblow und Richter sind aber auch so eingespieltes Team: Beide sind bei der Freiwilligen Feuerwehr in Wiehl.

Polizist gibt Bürgersprechstunde im Supermarkt

Im Supermarkt hängt Klaus Richter sein „Bürgersprechstunde“- Schild an einem Tisch auf. Mancher beäugt den Polizisten neugierig. Ein Mann hat Fragen zur Polizeipräsenz im Wiehlpark. „Da ist abends ganz schön was los“, sagt er. Richter nickt. „Deswegen kontrollieren wir dort auch regelmäßig.“ Werblow hat derweil eine Auge darauf, ob die Supermarktbesucher sich an die Maskenpflicht halten. „Alles in Ordnung hier“, sagt er, als die beide nach einer knappen Stunde weiterziehen.

Jetzt geht es in den Wiehlpark. Unterwegs heißt es öfter mal „Hallo, Klaus!“ von Passanten. „Das ist das Schöne am Bezirksdienst“, sagt Richter und lacht. „Ich bin der Dorfsheriff zum Anfassen.“

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Richter und sein Kollege Ingo Werblow vor dem Ortseingsschilds ihrer Heimat.

Im Park ist es am Mittag noch ruhig. Familien spazieren über die Wege, füttern Enten und Nutrias. Etwas länger bleiben Werblow und Richter an der Skateranlage „Wheelpark“ stehen. „Da gucken wir, ob sich alle an die Regeln halten und ob die Kinder gut geschützt sind.“Neben einer Hütte hat jemand Asche und Grillkohle auf der Wiese verschüttet. „Das ist ärgerlich“, sagt Werblow. „Da hinten sind öffentliche Grillplätze. Hier dran könnten Kinder sich verletzen.“ Werblow regelt das. „Ich rufe die Gärtner an, die mit uns zusammenarbeiten. Die räumen das weg.“

Mit dem Kollegen durch den Ortskern

Weiter geht es durch den Ortskern. Gerade als Werblow die Räume des Ordnungsamts zeigen möchte, klingelt Richters Telefon: Ein Verkehrsunfall in Bielstein. „Da fahren wir jetzt mal hin, falls die Kollegen Hilfe brauchen.“ Also geht’s in den Streifenwagen. Wann die Polizei mit Blaulicht und Martinshorn fährt? „Das entscheiden wir in Absprache mit der Leitstelle“, erklärt Richter. „Das hängt auch davon ab, wie eilig es ist.“

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Wache am Wiehlpark

Der Unfall in Bielstein ist dann aber doch nur ein kleiner Auffahrunfall. „Wenn wir schon mal hier sind, können wir an der Baustelle an der Friedhofsstraße und der Grundschule vorbeifahren“, schlägt Ingo Werblow vor. Auch das gehört zu ihren Aufgaben: Überprüfen, ob Baustellen mit Schildern gut gesichert sind und, ob die Schulhöfe während der Ferien nicht als Feiertreff für Jugendliche genutzt werden. Doch auch hier ist es ruhig. Es geht zurück ins Büro.Es ist mittlerweile 15 Uhr. In zwei Stunden beginnt die Bürgersprechstunde. Zeit für eine Verschnaufpause mit Kaffee.

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Inzwischen ist auch Markus Klein wieder im Büro. Es ist sein zweiter Tag im Wiehler Bezirksdienst. Vorher hat er 22 Jahre auf der Wache in Waldbröl gearbeitet. Dort sollte er etwa eine Stunde später auch wieder hinkommen, denn plötzlich klingelt wieder Richters Diensthandy: Sachbeschädigung in Waldbröl. Die Täter sind noch vor Ort. Richter, Werblow und Klein eilen zum Streifenwagen. Im Auto dann die Anweisung: „Die Leitstelle ist der Meinung, wir können da auch mal etwas schneller hinfahren.“ Also werden Blaulicht und Martinshorn angeschaltet, Klein tritt aufs Gas. Mit 100 Kilometern pro Stunde geht es durch Ortschaften, falsch herum in Kreisverkehre. Unsicher fühlt man sich nicht im Streifenwagen: Klein kennt die Strecke.

Am Zielort sind zwei von drei mutmaßlichen Graffitisprühern tatsächlich noch anzutreffen. Einer ist der Polizei bekannt und hat außerdem Drogen und Diebesgut dabei. Zur Verstärkung sind Polizeibeamte aus Gummersbach hinzugekommen. Klaus Richter übernimmt, befragt Zeugen und die mutmaßlichen Täter. Einer soll mit zur Wache in Waldbröl.

Nachdem dort der Vorfall aufgenommen worden, das Diebesgut und die Drogen beschlagnahmt sind, geht es nach einem kurzen Plausch mit den Waldbröler Kollegen zurück nach Wiehl. Denn um 17 Uhr beginnt die Bürgersprechstunde. „Aber eigentlich sind wir ja auch sonst immer für die Wiehler da.“