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Aufwendige BaumaßnahmenLöschzug Wiehl-Bomig ist in sein neues Feuerwehrhaus zurückgekehrt

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Eine Gruppe Feuerwehrleute und ein Bürgermeister stehen vor einem Feuerwehrhaus mit neuem Anbau.

Der Anbau des Feuerwehrhauses wurde am Samstagabend gemeinsam mit Bürgermeister Ulrich Stücker (vorne, r.) in Wiehl-Bomig eingeweiht.

Insgesamt vier Millionen Euro flossen in das Projekt in der Wiehler Ortschaft Bomig, das das Land mit 250.000 Euro unterstützte.

Ein Feuerwehrhaus der Zukunft ist am Samstag in der Wiehler Ortschaft Bomig feierlich eingeweiht worden. „Es gibt Termine im Kalender eines Bürgermeisters, auf die freut man sich schon Jahre vorher“, betonte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker bei seiner Begrüßung. Ende 2021 hatte der Wiehler Rat einstimmig den Umbau und die Erweiterung des Standortes beschlossen. Insgesamt vier Millionen Euro flossen in das Projekt, das das Land mit 250.000 Euro unterstützte.

Im Mai 2023 mussten die 45 aktiven Einsatzkräfte des Löschzugs Bomig ihr Domizil vorläufig verlassen. Sie zogen in den Ausweichstandort an der Werner-von-Siemens-Straße in ein Gebäude der Firma Kabe, wo man sich schnell einlebte, wie Einheitsführer Sebastian Fritz berichtete und sich dankbar für diese Lösung zeigte. Von dort aus seien mehr als 90 Einsätze gefahren worden.

Rückkehr ins Feuerwehrhaus nach Wiehl-Bomig im Oktober

Ein Jahr nach dem Richtfest im Oktober 2023 konnte der Löschzug Bomig am 2. Oktober dieses Jahres wieder in sein Feuerwehrhaus zurückkehren. Manch ein Kamerad hatte sich zwischenzeitlich so sehr an das Übergangsdomizil gewöhnt, dass er bei einer Alarmierung glatt vor der falschen Türe stand, verriet Fritz schmunzelnd. „Und der erste Einsatz hat nicht lange auf sich warten lassen. Nur 24 Stunden nach unserer Rückkehr ins neue Feuerwehrhaus in Bomig wurden wir zu den brennenden Siloballen in Brächen alarmiert“, so Fritz.

Insgesamt acht Einsätze hat die Einheit Bomig seit ihrer Rückkehr bereits hinter sich gebracht. „Wir haben dieses Jahr schon viele Jubiläen der Wiehler Feuerwehren gefeiert. Das zeigt deren Stabilität und Zuverlässigkeit in unserer Stadt. Und so wie wir uns auf die Feuerwehr verlassen können, kann die Feuerwehr auch von der Politik stets finanzielle Unterstützung erwarten“, betonte Bürgermeister Stücker, der in diesem Zusammenhang von einer „Investition in die Sicherheit der Stadt“ sprach und den vielen Feuerwehrmännern und -frauen für ihr großes ehrenamtliches Engagement dankte.

Im Hintergrund liefen auf einem Fernseher die Bilder des Um- und Anbaus und zeigten die einzelnen Bauschritte bis hin zum fertigen Ergebnis, das die Einheit bei einem Rundgang stolz präsentiert.

Umbau war wegen neuen Vorgaben im Brandschutzbedarfsplan nötig

Notwendig geworden war der Umbau auch wegen der neuen Vorgaben im Brandschutzbedarfsplans. Logistik und Arbeitsschutz lagen dabei im Fokus. „Für Unwetterereignisse, wie die derzeit leider in Spanien zu sehen sind, sind auch wir in Zukunft besser gewappnet“, berichtete Jens Schmidt, Leiter der Wiehler Feuerwehren. Und auch Kreisbrandmeister Julian Seeger sprach von einem „einsatztaktisch wertvollen Standort“ in Bomig, von dem der gesamte Kreis profitieren werde.

Für die Feuerwehrmänner und fünf Feuerwehrfrauen in Bomig stehen dank des neuen Anbaus nun größere Umkleidekabinen und Sanitäranlagen zu Verfügung. Dank einer speziellen Schleuse kommt zudem die bei Einsätzen verschmutze Kleidung nicht mit der privaten Kleidung in Berührung. Und da auch die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr immer größer werden, stehen dank neuer Halle weitere Stellplätze zur Verfügung. Fünf Fahrzeuge gibt es in Bomig, Platz ist in den Hallen am Standort für insgesamt sieben. Die reine Nutzfläche in Bomig ist von 550 auf 1270 Quadratmeter gewachsen. Außerdem verfügt der Komplex über ein intelligentes Energiemanagementsystem. Geheizt wird per Wärmepumpe, auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert.

Vor dem Haus werden zudem zwei neue Bäume gepflanzt. Zum einen ein neuer Partnerschaftsbaum der Partnerfeuerwehr aus Dollenchen in Brandenburg, die am Samstag mit fünf Kameraden an der Feier teilnahmen. Zum anderen eine Eiche, die der Löschzug seiner Einheitsführung übergab. Diese soll die Bodenständigkeit, Standhaftigkeit, Zuverlässigkeit und das Wachstum der Einheit symbolisieren. Dazu kommt ein Stein mit Gravur – als Dank an die Einheitsführung.

Zumindest um den Nachwuchs muss sich in Bomig niemand Sorgen machen, denn eine Kinderfeuerwehr mit 20 Mitgliedern steht in den Startlöchern. Es ist die erste Kinderfeuerwehr in Wiehl. Das erste Treffen der „Wiehler Feuerdrachen“ findet Mitte November statt.