„Prosit!“ hieß es am Wochenende bei den Weinfesten auf dem Waldbröler Marktplatz und rund um das Burghaus in Wiehl-Bielstein. Vor allem am Freitag war der Andrang groß, am Samstag endete das Treiben noch rechtzeitig vor dem Gewitter. Die Freude am guten Tropfen war das verbindende Element, ansonsten hatten die beiden Veranstaltungen einen durchaus unterschiedlichen Charakter.

Stilvoll waren die Bierzeltgarnituren in Waldbröl mit rotem Tischtuch eingedeckt. Große Schirme sorgten am ersten Veranstaltungstag des neunten   Weinfestes für ein schattiges Plätzchen, am zweiten hielten sie den ein oder anderen Regentropfen ab. Bereits zum Auftakt am Freitag hatten sich Hunderte eingefunden, um die Flaschen von neun Weinständen zu probieren.

In Waldbröl helfen die Karnevalisten

Bürgermeisterin Larissa Weber sagte bei der Eröffnung: „Das Weinfest ist eine gute Gelegenheit, einander und den Wein kennenzulernen.“ Sie dankte dem Veranstalter „Wir für Waldbröl“, dem Förderverein „Waldbröl erleben“ und dem Bauhof für die hervorragende Organisation, ebenso der Waldbröler Karnevalsgesellschaft, die das Spülen der 3000 bereitstehenden Weingläser übernommen hatte: „Ohne die WKG würde hier kein sauberes Glas auf den Tischen stehen.“ Eckhard Becker, Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung, wies darauf hin, dass für die Fußballfreunde ein Fernseher aufgebaut wird, auf dem das EM-Spiel übertragen wird: „Der Ton ist aber recht leise, um die Gespräche   nicht zu stören.“

„Sowohl die Stimmung als auch das Weinangebot sind top“, freute sich die Ruppichterotherin Nelja Trojan, die mit ihren Waldbröler Freundinnen, den Schwestern Jasmin, Celine und Elina Martirosan, auf das Weinfest gekommen war. Jasmin genoss es, „so viele bekannte Gesichter“ zu treffen. Nelja Trojan formulierte es so: „Wie kann man eine Woche besser ausklingen lassen, als zusammen mit Freunden bei einem guten Wein?“

Das Bielsteiner Konzept setzte wieder auf   Livemusik und kulinarische Spezialitäten. Hunderte Gäste genossen den lauen Freitagabend rund um die Burg. Mitorganisator Dietmar Groß strahlte wie die Sonne: „Ich freue mich über die vielen jungen Menschen und das tolle Wetter, nachdem es in der letzten Zeit doch recht viel geregnet hat.“

Wiehler Weinexperte schenkt ein

Der Heimatverein hat das Weinfest inzwischen zum 14. Mal organisiert. Drei Winzer von Mosel, Nahe und aus dem Badischen präsentierten erlesene Tropfen, ebenso der Wiehler Weinexperte Jörg Sachse. „Diese vier sind von Anfang an dabei und das hat sich bewährt – die Qualität ist uns sehr wichtig“, betont Dietmar Groß.

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Reiner Thies

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Örtliche Vereine servierten passende Imbisse von Steaks, Lachs und Scampi über Flamm- und Reibekuchen bis zu Bratkartoffeln und Winzerbratwurst. Erstmals dabei war der Wiehler Salvatore Gucciardi, der Pizza aus einem holzbefeuerten Ofen auf drei Rädern anbot. Für beste Unterhaltung sorgte die Gruppe „Unbounded“ am Freitagabend mit Musik Amy MacDonald bis ZZ Top. Den Auftakt am Samstag machte „Seven Days in Sunny June“ mit Arrangements aus Jazz, Soul und Funk sowie die „Soul Band“ mit Klassikern, denen die Musiker ihren eigenen Stempel aufdrückten. Die Gäste hatten die Wahl zwischen Musik vor der Bühne oder entspannten Gesprächen hinter der Burg.

Das Achtelfinale stand dabei nicht im Vordergrund. Dietmar Groß erläutert: „Der Vorstand hat sich gegen ein Public Viewing entschieden, das stört den Charakter der Veranstaltung.“ Ihren Spaß hatten die Besucher dennoch. Begeistert äußerte sich der gerade 23-jährige Joshua Fuchs, inmitten einer Gruppe von rund 20 Freunden: „Das Bielsteiner Weinfest hat für uns Tradition und ich feiere heute meinen Geburtstag – klar, dass wir das am Burghaus machen.“