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Mein LieblingsfestWarum das Weinfest in Wiehl-Bielstein ein Anker ist

Lesezeit 3 Minuten
Diana Ufer und Sandra Müller aus Wiehl sitzen gemeinsam an einem Tisch, vor ihnen eine Liste. 

Planen schon das nächste Weinfest: Diana Ufer und Sandra Müller.

Mit der Volksbank Oberberg stellen wir bei unserem Wettbewerb 20 Menschen und ihr Lieblingsfest vor. Heute geht’s zum Weinfest nach Bielstein.

„Wenn hunderte Menschen einen schönen Abend rund ums Burghaus miteinander verbringen, dann freuen wir uns, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten“, so beschreibt Diana Ufer die Motivation der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer beim Fest „Wein & Musik“ in Wiehl-Bielstein.

Und wenn auch die Füße spät nachts nach mehrstündigem Einsatz schmerzten, überwiege das gute Gefühl, ein Teil dieser Gemeinschaft im Ort zu sein, ergänzt ihre Nachbarin Sandra Müller. Für die beiden Bielsteinerinnen ist das Weinfest, das regelmäßig Ende Juni rund um das Burghaus stattfindet, das absolute Lieblingsfest. „Denn für uns bedeutet dieses Ereignis einfach Heimat, Gemeinschaft und Freundschaft“, da sind sich beiden sofort einig.

Von Köln ins oberbergische Bielstein umgezogen

Um beim Fest aktiv mitzuwirken, sind sie in den Bielsteiner Heimatverein eingetreten – und nehmen sich auch mal einen freien Urlaubstag, um bei Planung und Aufbau dabei zu sein. Diana Ufer stammt aus Marialinden, einer Ortschaft in Overath, lebte aber in Köln, als ihr Ehemann sie davon überzeugte, nach Bielstein zu ziehen. „Erst war ich skeptisch und wollte nicht gerne von der Großstadt aufs Land ziehen“, erzählt sie.

Doch das Leben in Bielstein habe sie schnell begeistert: „Es gibt hier viele Kulturangebote, Restaurants und engagierte Vereine.“ Um die Menschen noch näher kennenzulernen, trat sie 2017 in den Heimatverein ein. Und entdeckte im Gespräch mit einem Vereinskollegen sogar, dass sie mit ihm als Neugeborene zusammen in der Engelskirchener Geburtsstation gelegen hatte.

Zum Beitritt in den Heimatverein motivierte Diana Ufer im Vorjahr schließlich auch die in Bielstein aufgewachsene Sandra Müller. „Obwohl ich von hier komme, lerne ich seitdem noch mehr Menschen noch besser kennen“, verrät diese heute. Durch die Mitarbeit erhalte sie damit einen ganz neuen Blick auf ihre wunderschöne Heimat.

Nachdem Sandra Müller als Besucherin die Angebote beim Fest zuvor als selbstverständlich hingenommen hat, erlebe sie nun, wie viel Arbeit und detaillierte Planung dafür hinter den Kulissen geleistet werde. Beide Frauen sind bereits Wochen vor dem Fest bei den Planungstreffen dabei, bevor sie gemeinsam mit allen Engagierten tatkräftig anpacken: Das reicht vom Parkschilder anbringen und dem Aufbau der Pavillons, über den Ausschank und das Gläserspülen und vielen unzähligen weiteren Handgriffen bis zum Abbau und der Glasentsorgung. „Das Schöne daran ist auch, dass uns viele andere Vereine unterstützen“, betont Sandra Müller.

Hilfe von Frauenchor, Fußballern und den Dorfgemeinschaften

Ehrenamtliche aus Frauenchor, Fußballverein oder umliegender Dorfgemeinschaft helfen aktiv mit – dafür packen dann die Mitglieder des Heimatvereins wiederum bei den Events der anderen mit an. „Auch dank dieser Vernetzung ist Bielstein für mich nicht einfach nur ein Wohnort, sondern eine neue Heimat geworden“, bekräftigt Diana Ufer.

Dass der Begriff „Heimat“ veraltet ist und piefig klingt, das glaubt sie übrigens nicht: „In unserer komplexen und krisengeschüttelten Welt kann die Heimat für Menschen in jedem Alter ein Anker sein.“