Auf gute Zahlen für 2023 blickt die Volksbank Oberberg zurück. Die Dividendenzahlung für die Mitglieder soll auf drei Prozent steigen.
Wachstum durch KontinuitätVolksbank Oberberg erzielt Bilanzgewinn von 10,6 Millionen Euro
Auch wenn der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Oberberg, Ingo Stockhausen, es nicht so deutlich formuliert, hat die Genossenschaftsbank trotz schwerer Rahmenbedingungen ein sehr gutes Geschäftsjahr 2023 erlebt. Das bestätigte auch der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Udo Meyer bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Wiehl. Die Bilanzsumme bezifferte Stockhausen auf 4,5 Milliarden Euro (Vorjahr 4,4), das betreute Kundenkreditvolumen auf 3,9 Milliarden (3,6). Das Anlagevolumen der Kunden lag bei 4,0 Milliarden (3,7) und das Kundenvolumen betrug 7,9 Milliarden Euro (7,3). In der Summe machte die Volksbank einen Bilanzgewinn nach Steuern von 10,6 Millionen Euro und lag damit annähernd auf dem Vorjahresniveau von 10,5. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung eine Steigerung der Dividendenzahlung auf drei Prozent vorschlagen.
Volksbank hat nach wie vor 30 Filialen
Schaut man sich das Kundenanlagevolumen genauer an, so legte die Bank hier um 10,6 Prozent zu. Das betreute Kreditvolumen kletterte bei Kreditzusagen von 635 Millionen Euro um 4,6 Prozent oder 173 Millionen auf 3,9 Milliarden. In der Summe war das Geschäftsjahr geprägt durch Stabilität, Kontinuität und Ausbau. So wuchs die Zahl der Mitglieder und Miteigentümer der Bank um 2,6 Prozent auf rund 44 000. Auch in dieser Entwicklung sieht sich die Volksbank Oberberg bei ihrer unverändert dezentralen Ausrichtung als einem wesentlichen Merkmal der geschäftspolitischen Strategie bestätigt. Die Zahl der Geschäftsstellen betrug 2023 unverändert 30.
„Wir glauben, dass wir in unserer ländlichen Region eine ganz hohe Präsenz halten müssen. Unsere Entwicklung bestätigt uns das“, so Stockhausen. Die Kunden würden sich freuen, wenn Entscheidungen vor Ort stattfänden. „Bei unseren Kreditgeschäften ist das zu 80 Prozent der Fall.“
Vorstandschef Ingo Stockhausen geht zum 1. Juni in Ruhestand
Stockhausen kündigte an, dass er zum 1. Juni in Ruhestand gehen werde. Dann blickt er auf 43 Jahre Volksbank, 25 Jahre Vorstand und 18 Jahre Vorstandsvorsitz. Doch auch bei der Nachbesetzung bleibt der Blick des Hauses regional und beweist Kontinuität. Mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Frank Dabringhausen rückt ein Oberwiehler nach für Stockhausen und auf den Posten von Dabringhausen wird Andreas Neumann, Jahrgang 1986, rücken, der ebenfalls ein Eigengewächs der Volksbank Oberberg ist.
Aufsichtsratschef Meyer bedankte sich bereits am Donnerstag für die Arbeit von Stockhausen. Er zeichne sich nicht nur durch sein ausgezeichnetes Fachwissen aus, sondern auch durch ein integratives und faires Miteinander. „In Zeiten schwerer Krisen hat er den Kurs gehalten für das Institut.“ Zudem habe Stockhausen keine Geschäftsstellen geschlossen, sondern neue eröffnet. „Er war der Garant dafür, dass wir erfolgreich waren.“ Und so ein Ergebnis könne man nur erzielen, wenn man die Menschen mitnehme.
Mit Blick auf das Jahr 2024 sagte Stockhausen, dass er nicht davon ausgehe, dass die Bäume in den Himmel wachsen würden.„Wir hoffen, dass es nicht schwerer wird.“ Im zweiten Halbjahr erwarte die Branche aber wieder sinkende Leitzinsen, was den Wohnungsbau wieder ein Stück weit beflügeln könne. „Und in diesem Umfeld werden auch die Aktienmärkte Rückenwind bekommen“, sagte Stockhausen.
Zur Volksbank Oberberg gehören 441 Mitarbeiter, zudem werden 37 junge Menschen zu Bankkaufleuten ausgebildet.