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PflanzentauschbörseViel Grün, viel Historie und noch mehr Wissenswertes in Wiehl

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Pflanzen zu erhalten, die nahezu in Vergessenheit geraten sind, ist ein Anliegen von Renate Dahmer (rechts). Auch deswegen hat die Frau aus Gummersbach jetzt in Wiehl-Drabenderhöhe an einer Pflanzentauschbörse teilgenommen.

Pflanzen zu erhalten, die nahezu in Vergessenheit geraten sind, ist ein Anliegen von Renate Dahmer (rechts). Auch deswegen hat die Frau aus Gummersbach jetzt in Wiehl-Drabenderhöhe an einer Pflanzentauschbörse teilgenommen.

Das Tauschen von Pflanzen hat Tradition in Drabenderhöhe. Stets findet das am Heimatmuseum „Grüne Scheune“ statt, das ebenso regen Zulauf hat.

Die Arbeit, der Haushalt, die Kinderstube, das Musizieren zu Hause und auch das gemeinsame Abendessen: Der Alltag des vergangenen Jahrhunderts, von Museumsinhaberin Barbara Venz mit viel Liebe zusammengestellt, ist im Heimatmuseum „Grüne Scheune“ immer zu sehen. Am vergangenen Samstag aber hat sich viel Grün hinzugesellt, denn im September findet in Wiehl-Drabenderhöhe und in den Räumen der früheren Schnapsbrennerei zudem die Pflanzentauschbörse statt.

„Wir haben uns bewusst gegen eine Tauschbörse im Frühjahr oder Sommer entschieden, sondern zum Herbst hin, wenn die Leute ihre Gärten aufräumen und Pflanzen für die Überwinterung fertig machen oder sich von Pflanzen trennen wollen“, erklärt Mitinitiatorin Renate Dahmer. Als ehemalige Floristin ist sie selbst mit Herzblut in der Gartenpflege aktiv. „Denn hier werden auch Topfpflanzen angeboten, die man sonst wegwerfen würde, so bekommen sie vielleicht ein zweites Leben geschenkt.“

Gummersbacher Floristin möchte alte Arten vor dem Verschwinden bewahren

Dann deutet die 81-jährige Gummersbacherin auf das Rosengewächs Odermennig, eine langlebige Waldrandstaude, die mit der langen Blütenkerze eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen kann.

„Mir ist es wichtig, auch Pflanzen wieder bekannter zu machen, die schon fast ganz von der Bildfläche verschwunden sind“, sagt Dahmer. An ihrem Stand in Drabenderhöhe sind auch Pflanzen mit Namen wie Herzgespann, Kaktus Mammillaria oder Andorn zu entdecken. Neben Renate Dahmer sind sieben weitere Aussteller gekommen und bieten neben Pflanzen auch ihr Expertenwissen an.

Im Heimatmuseum werden Kaffee und Kuchen serviert, viele Besucherinnen und Besucher nutzten dann auch die Gelegenheit, durch die Ausstellung zu schlendern. „Als ich die Scheune geerbt habe, war sie doch sehr baufällig und bedurfte aufwendiger Renovierungs- und Sanierungsarbeiten, wobei wir aber bemüht waren, so viel wie möglich von der alten Bausubstanz zu erhalten“, blickt Museumschefin Barbara Venz zurück. „Die Ausstellungsstücke sind größtenteils aus meinem Besitz oder wurden dem Heimatmuseum überlassen. „In der kalten Jahreszeit bleibt das Museum geschlossen. Ab wann ich im kommenden Jahr öffne, ist noch nicht entschieden“, sagt die 82-Jährige.

Interessierte haben in dieser Saison am Sonntag, 29. September, von 15 bis 17 Uhr noch einmal die Gelegenheit, die „Grüne Scheune“ zu besuchen.