Drabenderhöhe – Was lange währt wird endlich gut: Vier Jahre sollte es dauern, bis aus der Idee eines fairen Snack-Automaten für die Hugo-Kükelhaus-Schule in Wiehl-Drabenderhöhe Wirklichkeit geworden ist. Zuvor habe es die eine oder andere Hürde zu überwinden gegeben, wie Schulleiter Johannes Dörfel jetzt bei der Einweihung berichtete: „Nicht nur die Planung, vor allem die Umsetzung nahm viel Zeit in Anspruch. Der Bau verzögerte sich, denn der Automat besteht aus recycelbarem Material und das steht eben nicht immer zur Verfügung.“
Aber nun war’s dann endlich soweit. Im Beisein der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Wiehl und Mitglied der Steuerungsgruppe „Fairtrade-Town“, Barbara Degener, ihrer Mitstreiter Jürgen Körber und Anja Bitterlich sowie Vertretern der beteiligten Sponsoren, unter anderem Tobias Luxenburger von der Wiehler Geschäftsstelle der Sparkasse und weiterer lokaler Unternehmen durften die Schülersprecher Railanta Schmidthaus und Falk Gregor (beide 17) den „Fair-o-mat“ einweihen.
Schülerfirma betreut das Gerät
Ein paar kurze Handgriffe und das Geschenkpapier war weg, Falk entnahm den ersten Orangensaft: Dieser sowie alle anderen Produkte, etwa Schokolade und Gummibärchen, sind fair gehandelt. „Durch die Kooperation mit der 2019 als Fairtrade-Town ausgezeichneten Stadt Wiehl entstand die Idee, den Schülern durch ein verantwortungsbewusstes Konsumverhalten den Fairtrade-Gedanken nahe zu bringen“, schilderte Sylvia Seligmann, Förderlehrerin und Vertreterin der Schülerfirma, die sich künftig um den Fair-o-maten kümmert.
Diese Firma wurde jüngst gegründet und soll den teilnehmenden Schülern helfen, ihre ökonomischen Kenntnisse und Sozialkompetenzen weiterzuentwickeln. „Durch Tätigkeiten im wirtschaftlichen Bereich mit Praxisbezug wollen wir die Schüler auf ihre spätere Ausbildung vorbereiten“, erklärte Förderlehrerin Elke Tausch den Grundgedanken der Schülerfirma. Die Arbeitsaufgaben beinhalten den Einkauf, die Bestückung, Kontrolle und Wartungsarbeiten am „Fair-o-mat“ sowie die Buchhaltung und der Verkauf weitere Fairtrade-Produkte.
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Schon zuvor hatten sich die Schüler der Abschlussstufe im Bereich Fairtrade engagiert, indem sie auf Bestellung fair gehandelte Produkte, etwa Kaffee, Tee oder Kakao, einkauften und verteilten. „Der Snack-Automat dient zusätzlich als Ort, an dem Schüler, Eltern und Lehrer jederzeit faire Produkte erwerben können“, freut sich Schulleiter Dörfel über die neueste Errungenschaft, die rein mechanisch funktioniert und somit keinen Strom verbraucht.
Als Teil der Gremienarbeit „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sollen die Schüler für ein faires Zusammenleben in der ganzen Welt sensibilisiert werden. „Wir wollen mit dem Automaten ein Zeichen für den fairen Handel setzen“, führt der Pädagoge aus. „Denn es gibt immer noch zu viele Menschen auf der Welt, die keinen fairen Lohn erhalten.“ Mit dieser Idee könne seine Schule auf einfache Weise Menschen helfen, „die wir vielleicht nicht kennen, für die es aber Einiges bedeuten wird“, ist Johannes Dörfel sicher.