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ADAC MX CupPetrus wirbelt den Zeitplan beim Motocross in Wiehl-Bielstein durcheinander

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann und seine Tochter waschen eine Motocross-Maschine.

Die Hochdruckreiniger im Waschbereich waren am Samstag heiß begehrt. Der Bielsteiner Veteran Thorsten Orbach und Tochter Lucy konnten einen Platz ergattern.

Keine Chance, mit schwerem Gerät auf die Strecke zu kommen, meldete Rennleiter Jürgen Schell. Der MSC Wiehl-Bielstein disponierte um.

Mit dem Wettergott werden die Bielsteiner Motocrossler beizeiten noch ein Hühnchen rupfen. Zwar blieb es am Wochenende – von einem kräftigen Guss am Samstagnachmittag abgesehen – trocken, doch der Regen von Donnerstag und Freitag führte dazu, dass die Verantwortlichen des MSC Bielstein den Zeitplan des ADAC Nordrhein MX Cup zumindest am Samstag gehörig ummodeln mussten.

Auch die 85er-Klasse hatte in Bielstein zu kämpfen

Ursprünglich war nämlich vorgesehen, dass das jüngste Fahrerfeld zuerst auf die Strecke geht. Doch die tiefen Furchen in den Waldpassagen hätten die ab Sechsjährigen mit 50 Kubikzentimetern unter dem Hintern nicht bezwingen können. „Keine Chance, wir kommen nicht mit schwerem Gerät auf die Strecke. Und selbst wenn: Diesen Schlamm kannst du nicht schieben“, winkte MSC-Rennleiter Jürgen Schell ab, vertröstete die Minis auf den Nachmittag und schickte stattdessen die 85er-Klasse auf die Strecke, die allerdings auch mit dem Untergrund zu kämpfen hatte.

Bild eines jungen Motocross-Fahrers auf der Strecke

MSC-Talent Fynn Röter pflügte zu Platz 4 in der Jugend MX 2-Klasse.

„Das ist ärgerlich, aber es ist niemandem geholfen, wenn die Kurzen nach einer Runde keine Lust mehr haben, absteigen und nach Hause fahren“, so Schell. Keine Lust mehr auf Motocross? Von wegen. Die erst achtjährige Mila vom Motocrossclub Vosswinkel im Sauerland – eine der jüngsten Kinder im Feld – lehnte sich nach den ersten Runden durch den Matsch entspannt zurück und frühstückte erst einmal gemütlich. „Klar ist es matschig, aber die Strecke ist richtig schön“, blieb Mila optimistisch, während Mama Miriam Schaltinat die nächste Stulle schmierte und Papa Benjamin Schaltinat die 65 Kubikzentimeter-Maschine mit dem Hochdruckreiniger bearbeitete.

Das ist ärgerlich, aber es ist niemandem geholfen, wenn die Kurzen nach einer Runde keine Lust mehr haben, absteigen und nach Hause fahren.
Bielsteins Rennleiter Jürgen Schell zum veränderten Zeitplan

Die gleiche Aufgabe übernahm Benjamin Frentzen für seinen Filius Elias, der mit seinen sechs Jahren zum ersten Mal in Bielstein angriff. Auch dem jungen Mönchengladbacher hatte es der Waldkurs schnell angetan. Die Waschstrecke war am Wochenende jedenfalls bei allen Startern die Anlaufstelle Nummer eins.

Foto einer jungen Motocross-Fahrerin mit ihrer Maschine, ihrer Mutter und einem Hund.

Kein Problem mit dem Matsch hatte Mila (8), hier mit Mama Miriam Schaltinat und Maskottchen „Eddie“.

Hocherfreulich aus Sicht des gastgebenden MSC: Besonders in der Jugend MX 2 tummelten sich am Samstag die Lokalmatadore von Max Diehl bis Fynn Röter. Tim Zeyen und Justin Heimann hatten hingegen die Gästeklasse zur Vorbereitung auf den Sonntag gebucht. Im Qualifying setzte Zeyen am Samstagmittag jedenfalls schon mal ein Ausrufezeichen und fuhr auf Rang vier, Heimann dagegen hatte einen neuen Zylinder verbaut, der noch nicht so recht in Schwung kommen wollte.

Oft hatten die MSC-Verantwortlichen im Vorfeld davon gesprochen, dass der Cup enorm wichtig für den Breitensport und bei den eigenen Mitgliedern unheimlich beliebt sei. Bester Beweis dafür war Jan Hendrik Strupp (21) aus Hillerscheid, der am Sonntag für die Leistungsklasse 3 gemeldet war. Er hat seine Freundin Lia erst einmal alleine in den Urlaub geschickt und fliegt in dieser Woche nach. „Es ist das einzige Rennen, das ich im Jahr fahre und noch dazu ist die ganze Familie dabei – da muss der Urlaub warten“, sagte Strupp und musste selbst lachen.


MSC-Ergebnisse vom Samstag:

85 ccm: Tizian Lorenz (6.), Vincent Grosch (15.).

Jugend MX 2: Fynn Röter (4.), Max Diehl (Ausfall).

Gästeklasse: Tim Zeyen (6.), Justin Heimann (7.), Robin Puhlmann (11.).

Senioren 35+: Martin Beine (4.).

Veteranen 45+: Torsten Orbach (5.), Christian Kossin (8.).