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Hier drückt kein SchuhOberbergische Fachgeschäfte bestehen dank Qualität und Stammkundschaft

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Ein Mann und eine Frau unterhalten sich in einem Schuhgeschäft. Beide halten jeweils einen Schuh in der Hand. 

Wolfgang Seitz baut auf Fachpersonal wie Mitarbeiterin Ramona Krems, Kauffrau und Leiterin der Sortimentspräsentation.

Im Oberbergischen gibt es noch Schuhfachgeschäfte, darunter „Schuhmoden Seitz“ in Wiehl und das „Schuhhaus Fabritius“ in Lindlar.

„Jedes zehnte Schuhgeschäft in Deutschland wurde 2022 für immer geschlossen“, meldete kürzlich der Handelsverband „Textil Schuhe Lederwaren“. Demnach gibt es derzeit bundesweit 1500 Filialen weniger als 2022, übrig geblieben sind rund 10.000 geöffnete Schuhgeschäfte.

Eines von ihnen ist „Schuhmoden Seitz“ in Wiehl. Geschäftsführer Wolfgang Seitz beunruhigen die bundesweiten Schließungen nicht: „Dass wir Fachgeschäfte nicht überleben, das wurde uns schon vor 30 Jahren prophezeit, aber bis heute ist das in unserem Fall nicht eingetroffen.“

Mit seiner Frau Gabriele übernahm Wolfgang Seitz 1988 den Schuhladen an der Wiehler Bahnhofstraße, den seine Eltern 1967 eröffnet hatten. Sein Rezept für das erfolgreiche Bestehen über Jahrzehnte hinweg und durch Krisen hindurch, lautet: „Qualität bei der Ware und beim Personal sowie der Aufbau eines festen Kundenstamms.“

Geschultes Personal und ein Angebot an hochwertigen Schuhen

Inhaberin Klaudia Fabritius vom „Schuhhaus Fabritius“ in Lindlar kann das unterstreichen: Geschultes Personal und ein Angebot an hochwertigen Schuhen seien in der Branche existenziell wichtig. „Hinzu kommt unser persönliches Engagement mit vollem Einsatz“, ergänzt sie lachend. Das zusätzliche Angebot an orthopädischer Ware sichere dem Geschäft in Lindlar ebenfalls das Weiterbestehen.

Wie Wolfgang Seitz führt Klaudia Fabritius ihr Schuhgeschäft bereits in der dritten Generation. Der Verkauf im Internet ist für die Inhaberin keine Option. Und auch Wolfgang Seitz hat sich zum Ende der Pandemie schnell wieder aus dem Geschäft über die großen Verkaufsportale „Amazon“ und „Zalando“ zurückgezogen: „Diese Plattformen nehmen bis zu 15 Prozent Provision, und während sie Lagerkosten sparen, zahle ich als Händler für Porto und Retouren.“

Statt auf Onlineverkäufe setzen die oberbergischen Fachhändler daher lieber auf die Beratung vor Ort. So haben zum Beispiel alle Fachverkäuferinnen von „Schuhmoden Seitz“ einen Fernlehrgang des deutschen Schuhinstituts absolviert. Der persönliche Kontakt zu den Menschen in der Region zahle sich in vielerlei Hinsicht aus, urteilt Seitz. „Als die Menschen in der Pandemie die Innenstädte aus Angst vor Ansteckung mieden, kamen unsere Kunden weiterhin in den Laden, weil sie uns vertrauen.“

Seine Kundschaft sei außerdem bereit, auch in der derzeitigen Inflation den entsprechenden Preis für hochwertiges Schuhwerk zu zahlen.„Dass wir Beeinträchtigungen durch die Pandemie, die Baustelle vor unserer Ladentür oder die verdoppelten Energiekosten meistern, ist daher weder pures Glück noch reiner Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Marketing-Planung“, betont der studierte Betriebswirt Wolfgang Seitz.

Und das auf Qualität beruhende Konzept geht auf: „Wir verzeichnen wieder steigende Umsätze und rechnen vor allem nach Fertigstellung der Wiehler Innenstadt mit richtig großem Zulauf.“