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Erster offizieller SchulhundHündin Maya gestaltet Unterricht in Wiehl mit

Lesezeit 3 Minuten

Kopfrechnen mit Schwung: Labrador-Hündin Maya gibt die Aufgaben am Mathe-Glücksrad vor.

Wiehl – Das Einmaleins sitzt schon lange sicher und auch im Zahlenraum bis zur Million kennt sich Maya neuerdings aus. Dabei ist Maya gerade einmal 16 Monate alt – und besitzt vier Pfoten. Maya ist der erste offizielle Schulhund der Hugo-Kükelhaus-Schule.

Seit dem Ende der Sommerferien fährt die schokoladenfarbene Labrador-Dame pünktlich um 8 Uhr an der Fritz-Rau-Straße vor. Am Steuer des Autos: Johanna Bähr, 29 Jahre alt, Sonderpädagogin und vor allem die Frau, die dafür sorgte, dass die Förderschule auf den Hund gekommen ist.

Nicht jeder Vierbeiner ist geeignet für den Unterricht

Als Studentin erlebte die Odenthalerin den Einsatz eines speziell ausgebildeten Vierbeiners hautnah – und begann schon damals mit den Planungen für später, für die eigene Klasse. Im Juni 2021 nahm sie Kontakt mit einem speziellen Züchter aus dem Westerwald auf, denn nicht jeder Bello sei schultauglich, betont Bähr.

Bereits Mayas Eltern waren ausgebildete Assistenzhunde, der Vater obendrein selbst Schulhund. „Die Züchter stellen mit einigen Tests ziemlich schnell fest, welche Welpen solche Aufgaben übernehmen können“, erklärt die Pädagogin. Von klein auf besuchte Maya das Ausbildungszentrum der Initiative „Projekthunde Deutschland“ in Mettmann.

Der Hunde-Assistent erfüllt viele wichtige Aufgaben

Vor Mayas erstem Auftritt an der Kükelhaus-Schule bereitete Bähr die acht Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse akribisch vor – und führte auch gleich ein neues Amt ein. Der Hunde-Assistent wechselt inzwischen wöchentlich und ist für die richtige Lage der Decke, Nachschub für den Napf sowie den Sichtschutz der Hundebox zuständig.

Dorthin zieht sich Maya zurück, wenn sie eine Pause braucht und die braucht sie häufig. Bis zur Mittagspause macht Maya regelmäßig zwei große Nickerchen. „Der Hund arbeitet fleißig und braucht seine Erholung. Für die Kinder ist das selbstverständlich geworden“, freut sich Johanna Bähr.

Zur Höchstform läuft Maya vor allem auf, wenn Mathematik auf dem Stundenplan steht. Mit einem kräftigen Pfotenschlag dreht sie dann das „Einmaleins-Glücksrad“, das das Kopfrechnen trainiert. Oder sie verteilt Zettel, auf die Bähr sechsstellige Zahlen schreibt, die ihre Schützlinge vorlesen. Am liebsten hat sie allerdings den Henkel eines kleinen Korbes im Maul, um damit die Aufgabenhefte einzusammeln.

Besonders wichtig ist das Einfühlungsvermögen von Hündin Maya

Weit wichtiger als die Hilfe im Unterricht ist Johanna Bähr aber das Einfühlungsvermögen des Vierbeiners. „Maya erreicht bei den Kindern Ebenen, die uns Menschen verschlossen bleiben.“ Der Hund beruhige Kinder durch bloßes Kopfauflegen enorm und diene ihnen mitunter auch als Vorbild. „Manche Kinder haben schwere Kommunikationsprobleme, die sind gar nicht fähig einen Streit zu lösen. Dann machen sie es wie Maya: Wenn sie etwas stört, drehen sie sich einfach um und gehen.“

Schulleiter Johannes Dörfel sieht in dem Schulhund einen weiteren Pluspunkt: „Der Hund nimmt die Kinder bedingungslos an – ob sie nun reich oder arm sind, aus problematischen oder geordneten Verhältnissen kommen. Maya interessiert die Geschichte hinter den Kindern nicht, sie liebt sie einfach.“

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Wenn der Schultag für Johanna Bähr und Maya morgens in Odenthal startet, erhält der Vierbeiner sein mintgrünes Halstuch – für Maya das klare Zeichen, dass sie heute auf die Kinder treffen wird. Inzwischen macht das Duo auch Stippvisiten in den übrigen Klassen der Förderschule – aktuell eine halbe Stunde pro Woche. Mayas Appetit hat sich bereits herumgesprochen, doch das Mathe-Glücksrad kennen die übrigen Kinder noch nicht. Auf Maya und Johanna Bähr wartet noch eine Menge Arbeit.