Stadtverwaltung und Verkehrsausschuss wollen dem Antrag der BfgW-Fraktion für den Drabenderhöher Ortseingang nicht folgen.
Im Ausschuss beerdigtKreisverkehr in Wiehl-Drabenderhöhe scheint ein Wunschtraum zu bleiben
Jürgen Poschners Kampf für einen Kreisverkehr am Drabenderhöher Ostende ist in die nächste Runde gegangen. Nach der neuesten Stellungnahme der Wiehler Stadtverwaltung ist ein Sieg aber nicht gerade wahrscheinlicher geworden. Der Verkehrsausschuss stimmte denn auch mit großer Mehrheit gegen einen Kreisverkehr. Immerhin konnte der Drabenderhöher Stadtverordnete verhindern, dass das Projekt schon im Ausschuss beerdigt wird. In der nächsten Ratssitzung kommt es zur abschließenden Abstimmung.
Und immerhin berichtete Bürgermeister Ulrich Stücker, dass er mit dem Landesbetrieb im Gespräch darüber ist, ob an dieser Stelle nicht ein kostengünstiges Ersatzprovisorium installiert werden kann.
Bemühungen der BfgW-Fraktion, die Kreuzung in Drabenderhöhe zu entschärfen
Im August hat Poschners BfgW-Fraktion den Antrag gestellt, dass die Stadt an der Kreuzung L338/ K40/ Klausenburger Gasse einen Kreisverkehr einrichtet und die erforderlichen Mittel in den Haushalt 2024 einplant. Die ersten Bemühungen, die Kreuzung zu entschärfen, liegen aber schon 18 Jahre zurück. Jürgen Poschner stellte in der Sitzung voller Ungeduld fest, dass die Initiative nun „volljährig“ sei.
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In der Beschlussvorlage für den Ausschuss beantwortet die Verwaltung eine Anfrage der SPD-Fraktion zur Sache und warnt davor, dass die geschätzten Baukosten in Höhe von vielen hunderttausend Euro bei der Stadt hängenbleiben. Denn der Landesbetrieb Straßenbau wird dort in absehbarer Zeit kein Geld investieren. Aus Sicht der Behörden gibt es nämlich keinerlei Notwendigkeit für einen Kreisverkehr.
Wiehl-Drabenderhöhe: Nachträglich Verkehrsinseln gebaut
2022 hatten sich Vertreter von Landesbetrieb, Oberbergischem Kreis, Kreispolizeibehörde und Stadt Wiehl die Kreuzung zuletzt angeschaut. Bei dieser Gelegenheit erinnerte man daran, dass dort vor zehn Jahren nachträglich Verkehrsinseln gebaut wurden und eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 70 Stundenkilometer ausgeschildert wurde. Diese würde auch eingehalten. Seitdem habe es nur zwei Unfälle mit Personen- oder schwerwiegendem Sachschaden gegeben, wobei einer auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen sei.
„Die Unfallauswertung ist somit als unauffällig zu bezeichnen, weshalb die Kreuzung auch nicht als Unfallhäufungspunkt gilt“, stellt die Verwaltung lakonisch fest. Die Verkehrsbelastung sei nach den Angaben des Landesbetriebes für eine klassifizierte Straße als „sehr gering“ einzustufen. Eine Zählung des Schulamts habe ergeben, dass die Kreuzung nur von zwei Kindern auf dem Schulweg überquert wird.
Jürgen Poschner nennt es „schäbig“, dass ein Bürgerwille, der mit mehr als 800 Unterschriften beglaubigt wurde, ignoriert werden soll. Und er äußert Unverständnis für „die offensichtliche Willkür“ eines Landesbetriebs, der in Nümbrecht eine ganze Reihe neuer Kreisverkehre gebaut habe, aber in Drabenderhöhe untätig bleibt.
Poschners Verärgerung wurde in der Sitzung nicht gemildert, als zwei weitere Anträge der BfgW-Fraktion abgelehnt wurden. Zum einen hält man nichts von einem Fuß- und Radweg an der L336 zwischen Kampstraße und BPW-Kreisverkehr. Der Nutzen sei zu gering angesichts von Kosten in Höhe von mehr als 130.000 Euro.
Zum anderen wurde die Installation von Bodenschwellen am Oberwiehler Spielplatz abgelehnt. Laut einer Messung haben dort ohnehin rund 66 Prozent der Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von weniger als 30 Stundenkilometern, weitere 33 Prozent fahren nur knapp darüber. Die CDU kündigte an, dass sie zusammen mit der BfgW beantragen wird, dass die Verkehrssicherheit an allen Spielplätzen kritisch überprüft wird.