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Kämpfer für den FriedenIris und Gerhard Hermann mit Goldenem Wiehltaler ausgezeichnet

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Zum Abschied vom Vorsitzendenamt wurde das Engagement von Gerhard Hermann (2.v.r.) und seiner Frau Iris von Bürgermeister Ulrich Stücker (l.) und seinem Vorgänger Werner Becker-Blonigen (r.) gewürdigt.

Wiehl – Große Fußstapfen hinterlässt Gerhard Hermann, 30 Jahre lang Vorsitzender des Freundeskreises Wiehl/Jokneam und fast vier Jahrzehnte lang unermüdlicher Motor der Partnerschaft zwischen der oberbergischen und der israelischen Stadt. Bei der Mitgliederversammlung kandidierte er jetzt nicht mehr für den Vorstand – wie auch seine Ehefrau Iris, die mehr als 30 Jahre lang Schriftführerin war.

Sie als Oberbergerin habe erheblich zur Sozialisation von Hermann beigetragen, „der ja mehr so’n Imi aus dem Ruhrgebiet war“, scherzte Werner Becker-Blonigen, als ehemaliger Stadtdirektor und Bürgermeister langjähriger Weggefährte des scheidenden Vorsitzenden und Mitglied der offiziellen Delegation, die 1991 in Israel den Partnerschaftsvertrag unterzeichnet hatte. Becker-Blonigen dankte dem Ehepaar Hermann für seinen Mut, sich einem schwierigen Kapitel deutscher Geschichte zu widmen aus der Überzeugung heraus, „dass nur Gespräch und Austausch, auch wenn sie manchmal unangenehm sind, zu einem friedlichen Zusammenleben führen können“ – und das im Falle Gerhard Hermanns „mit einer liebenswerten Hartnäckigkeit und bisweilen Nervigkeit“.

„Eine gewisse Beharrlichkeit“

Spätestens da ahnten auch die neuen unter den zahlreichen Mitgliedern, die sich in der Wiehler Sparkasse versammelt hatten, etwas von der, wie es Becker-Blonigens Nachfolger als Bürgermeister Ulrich Stücker beschrieb, „gewissen Beharrlichkeit“ Hermanns, „Gutes tun zu wollen“.

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Als Iris und Gerhard Hermann für ihre Verdienste gemeinsam den Goldenen Wiehltaler in Empfang nahmen und die rund 50 Gäste das Lied „Shalom“ anstimmten, da richtete der langjährige Kämpfer für den Frieden das Wort an „unsere große Jokneam-Familie“ blickte noch einmal zurück – auf seinen ersten (Arbeits-) Aufenthalt 1968 in einem Kibbuz, auf Altbürgermeister Wilfried Bergerhoffs Aufforderung „Wir müssen da mal was tun“, an das fast schon legendäre Nahostforum im Wiehler Hotel Platte – „mit dem ehemaligen israelischen Botschafter Avi Primor mitten zwischen den ebenfalls eingeladenen Palästinensern“.

Wanderreise nach Israel geplant

Das Bier sei so schnell gezapft worden, „dass wir am Ende des Abends kurz vor der Lösung des Nahostkonflikts standen“, erinnerte sich auch Becker-Blonigen lachend. Zahlreiche Besuche und Gegenbesuche gab es, 2007 die Einweihung des Jokneam-Platzes. Im März kommenden Jahres ist eine Wanderreise nach Israel geplant, im Sommer wird eine Gruppe aus der Partnerstadt erwartet.

Zum Zeichen, dass es auch ohne ihn und seine Frau weiter geht mit der Partnerschaft, überreichte Hermann unter dem lang anhaltenden Beifall der Mitglieder dem neu gewählten Vorstand einen Staffelstab. Weil der neue Vorsitzende Dr. Roland Adelmann erkrankt war, nahm ihn sein Stellvertreter William Bauer entgegen. Wolfgang Abegg wurde als Kassierer wiedergewählt, Petra Friedrichs ist neue Schriftführerin.