Am Samstag wird der Wiehlpark dem Publikum zugänglich gemacht. Wir durften schon vorher einen Blick riskieren.
StadtumbauEin erster Blick in den neuen Wiehlpark
Bernd Teuber räumt Tassen und Gläser in die Schränke und füllt den Kühlschrank auf. Er wuselt in dieser Woche täglich durch sein neues Lokal. Der Betreiber des Seecafés will bereit sein für den Besucheransturm. Am Samstag wird der neugestaltete Wiehlpark dem Publikum zugänglich gemacht. Und nicht wenige Wiehler werden sich angesichts des angekündigten Sommerwetters eine Erfrischung genehmigen wollen.
Überall sieht man Gärtner eifrig pflanzen, jäten und mähen. Nach fast zwei Jahren Umbau präsentiert sich die weitläufige Grünfläche, die 1976 in der innerstädtischen Flussaue angelegt wurde, als runderneutes Freizeitgelände. Beliebte Einrichtungen wie die Gastronomie, die Grillstationen, der Minigolfplatz und das Basketballfeld tauchen in moderner Fassung an neuer Stelle auf. Dazu kommen zusätzliche Spielplätze, Sitzbänke und schicke Details wie die Pedelec- und Handyladeschränke. Vor allem aber viel neugepflanztes Grün und noch mehr Wasser.
Die Stadt hat die Teichfläche um mehrere hundert auf 6500 Quadratmeter vergrößern lassen, dazu kommen der Zuleitungskanal, der offen gelegte Mottelbach und der nun besser sichtbare und zugängliche Wiehlfluss selbst. Dort darf man die Füße ins Wasser stecken, die künstlichen Gewässer stehen dagegen trotz der einladenden Treppen weder fürs Planschen noch für Modellboote zur Verfügung, aus ökologischen Gründen und wegen der Sicherheit.
Alle Generationen sollen im neuen Wiehlpark Freizeitspaß erleben, nicht zuletzt die ganz jungen Wiehler. Etwa auf dem Piratenspielplatz, der mit einem Zaun von der Wiehl abgeschirmt ist, damit kein Freibeuter unfreiwillig über die Planke geht. Oder auf der gepolsterten Bobbycar- und Rollerfläche, die eingerichtet wurde, damit die kleinen Rollsportler den Jugendlichen im nahen Skatepark nicht mehr ins Gehege kommen. Dort hinüber ans andere Ufer führen statt der alten Wackelbrücke nun ein Seiltunnel und gleich daneben ein breiter Stahlübergang.
Eröffnungsfest vom 25. bis 27 August
Dahinter ist erstmal Schluss. Bis zum offiziellen Eröffnungsfest am Wochenende 25. bis 27. August müssen am Nordufer noch die Wege fertiggestellt werden. Während dieser Zeit soll auch die große Wiese gesperrt bleiben, damit der Rasen anwachsen kann. Und schließlich kann auch der neue Fahrradweg, der am Südufer entlang über den Volksbank-Parkplatz zum alten Kurpark führt, noch nicht benutzt werden, solange die Bauarbeiten am Bankgebäude nicht abgeschlossen sind. Die Stadt weist darauf hin, dass auf allen Wegen des Parks Radfahrer zugelassen sind, solange sie rücksichtsvoll fahren.
Auch an die Autofahrer ist gedacht. Am Samstag stehen die Parkplätze am alten Pro-Markt und an der Brucher Straße wieder zur Verfügung. Besonders eingeladen sind Fußgänger, die künftig an sieben Eingängen das Gelände betreten können. Dazu gehört die neue Treppe an der Bahnhofstraße, die für eine direkte Anbindung an die Innenstadt sorgt.
Damit alles schön bleibt, wurde eine neue Kehrmaschine angeschafft, ein Sicherheitsdienst soll Vandalen abschrecken. Immerhin rund 10 Millionen Euro hat der Parkumbau gekostet, einschließlich der unvorhergesehen Mehrkosten in Höhe von vier Millionen Euro, die bei der Bodenentsorgung und wegen gestiegener Baupreise angefallen sind. Bürgermeister Ulrich Stücker bekräftigt bei der Vorbesichtigung seine Auffassung, dass das Geld gut und im Sinne einer breiten Bürgerbeteiligung angelegt wurde. Die Stadt verfüge nun über einen komplett erneuerten Park, der eine große Bedeutung für Wiehl und für die ganze Region habe. „Der Park“, glaubt Stücker, „ist eine Investition in die Zukunft, ein Schub für die Attraktivität der Innenstadt mit ihrer Gastronomie und ihrem Einzelhandel.“