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JubiläumDer evangelische Posaunenchor Drabenderhöhe ersetzte nach dem Krieg die Orgel

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Die Mitglieder des Posaunenchors haben ihre Instrumente in der Hand.

Evangelische Allianz: Seit 20 Jahren treten die Drabenderhöher zusammen mit dem Posaunenchor Mühlen auf. 

Natürlich wird das Jubiläum in der Evangelischen Kirche begangen, und zwar in einem Gottesdienst, wenn der Posaunenchor Drabenderhöhe am Sonntag, 6. November, 10 Uhr, sein 100-jähriges Bestehen feiert. Denn die Musik ist den Bläsern kein Selbstzweck. Das Motto lautet: „Gott loben, das ist unser Amt.“

Das war vor 100 Jahren nicht anders. Die Gründung der oberbergischen Posaunenchöre ging zurück auf die Erweckungsbewegung, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts besonders das Homburger Land erfasst hatte.

Ein Missionsfest gab Franz Kranenberg aus Verr den Anstoß. Von einem Arbeitskollegen im Hammerwerk erstand er ein altes Horn. Willi Theis aus Forst schrieb ihm zu einigen Volksliedern die Griffe auf, das Üben konnte beginnen. Kranenbergs Bruder Willi machte das Musizieren ebenfalls Spaß. „Fritz Schmidt aus Büddelhagen fand hinzu, und bald war man so weit, dass man nach Köln fuhr und dort einige Instrumente kaufte“, ist in der Chorchronik nachzulesen. Zwei Jahre später gab es den ersten Auftritt.

Theater zur Geldbeschaffung

Geübt wurde zeitweise im Konfirmandensaal des Gemeindehauses. Später traf sich die Kapelle in einem selbst errichteten Übungslokal, dem sogenannten „Posaunen-Häuschen“. Um Geld für Hörner zu beschaffen, veranstaltete der Chor auch Feste, bei denen die Bläser in kleinen Theaterstücken auftraten. In dieser Zeit hatte der Chor 22 Mitglieder, eine solch hohe Zahl ist später nicht mehr erreicht worden. Der Zweite Weltkrieg forderte dann unter den Bläsern seine Opfer. Acht Mitglieder sind gefallen.

Im Sommer 1945 trafen sich fünf Bläser, um wieder die Hörner erklingen zu lassen: Karl Ruland, Fritz Schmidt, Ernst Groß, Karl Heu und Franz Kranenberg. Da wegen der zerstörten Kirche die Gottesdienste in der Schule und später im Saal Lang abgehalten wurden, blies der Chor als Ersatz für die zerstörte Orgel. Auch als die Kirche wieder genutzt werden konnte, fehlte noch lange die Orgel.

Bach brachte zwei Chöre zusammen

Mitte der 1960er Jahre kamen etliche Jungbläser in die Ausbildung des Posaunenchores, von denen noch heute fünf aktiv sind. Anfang der 1980er Jahre übergab Chorgründer Franz Kranenberg die Leitung aus Altersgründen an seinen Sohn. Als Dieter Kranenberg dann im Januar 1998 das Amt aus persönlichen Gründen niederlegte, stand der Chor vor der Auflösung. Doch die Mitglieder wollten den Posaunenchor nach mehr als 75-jährigem Bestehen nicht verschwinden lassen. Werner Sträßer machte in den Osterferien 1998 einen Lehrgang und leitete noch im selben Jahr seinen ersten Auftritt.

Zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach führten die Drabenderhöher im Jahr 2000 gemeinsam mit dem Posaunenchor Mühlen ein Konzert auf. Die positiven Erfahrungen führten zum Zusammenschluss des evangelischen Orchesters mit dem freikirchlichen Ensemble.

2011 übernahm Johann Salmen das Amt des Dirigenten. Der gelernte Musiklehrer widmete sich erfolgreich der Nachwuchsarbeit. Die Corona-Pandemie brachte die Probenarbeit zuletzt aber zum Erliegen. Einige Mitglieder und etliche Jugendliche beendeten ihre Mitarbeit.

Darum wirbt der Posaunenchor nun um junge Menschen, aber auch um die Rückkehr ehemaliger Bläser. Vorsitzender Thomas Noss sagt: „Die Posaunenarbeit ist im Oberbergischen traditionell verankert. Der Posaunenchor Drabenderhöhe freut sich, dass er auch nach 100 Jahren hoffnungsvoll in die Zukunft blicken darf.“