Drabenderhöhe – Im Nösnerlandpark hat sich schon einiges getan. Die Bauleute der Firma Horst Klapp haben Flächen planiert, drei sturmgeschädigte Bäume gefällt und alle anderen Stämme eingezäunt, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Die trockene Witterung kommt ihnen entgegen.
Dieser Baufortschritt findet unbeobachtet statt. Denn das weitläufige Gelände ist weitgehend abgeschirmt durch Privatgrundstücke, die schmalen Zuwege sind wegen der Bauarbeiten seit Anfang der Woche gesperrt. Der ortsfremde Besucher ahnt von der Existenz des verborgenen Schmuckstücks mitten in der Siebenbürger-Sachsensiedlung nichts. Der Park wurde 1966 angelegt und nach der nördlich angrenzenden Straße benannt, die wiederum an eine Region in Nordsiebenbürgen erinnert.
Renovierung des Parks als Bürgerwunsch
Bei der Freizeitgestaltung der Dorfbewohner ist der Park eine feste Größe, versichert Dominik Seitz, Vorsitzender des Heimatvereins. Bürgermeister Ulrich Stücker sagte anlässlich des symbolischen Spatenstichs zur Baustelleneröffnung am Donnerstag, dass das Gelände „in die Jahre gekommen“ sei. Beim „Wiehlgespräch“ zur Drabenderhöher Stadtentwicklung hätten die Bürger die Renovierungen des Parks und Kulturhauses als wesentliche Wünsche vorgetragen.
Beides gehe die Stadt nun an. Die erhebliche Baukostensteigerung auch bei diesem Projekt habe allerdings zwischenzeitlich die Frage aufgeworfen, ob man die Parkerneuerung nicht wieder abblasen muss, verriet Stücker. Kämmerer Peter Madel sei es aber gelungen, den Aufwand im Haushaltsplan zu kompensieren.
Rund 440 000 Euro für Erneuerung geplant
Die Erneuerung der Sport- und Spielbereiche sowie der Wege und der Bepflanzung war einst mit 250 000 Euro kalkuliert worden, derzeit geht man von 440 000 Euro aus. Die EU-Förderung in Höhe von 200 000 Euro wurde aber nicht erhöht. Ohnehin übernimmt die Stadt die Kosten für eine neue Beleuchtung und das Gartenhaus, das gebaut werden muss, nachdem die bestehenden Pavillons im Dezember 2021 einem Brand zum Opfer gefallen waren. Die Stadt investiert somit insgesamt 660 000 Euro aus eigenen Mitteln.
Bei der „Wiederinwertsetzung“ des Parks, erläutert der städtische Gärtnermeister Felix Buchen, gehe es nicht nur um den Freizeitnutzen, sondern auch um eine ökologische Aufwertung. Dazu gehöre vor allem die Einrichtung eines Feuchtbiotops in der Senke, also dort, wo der Rasen bisher ohnehin immer nass war. „Dort wird ein toter Baum abgelegt, der hier vom Frühjahrssturm umgerissen wurde.“ Der Nümbrechter Landschaftsarchitekt Gerd Bermbach, der die Stadt berät, sagt: „Wir arbeiten hier nicht gegen, sondern mit der Natur.“ Für die neue Obstwiese hat er unter anderem die Apfelsorte „Batull“ ausgesucht, die typisch für Siebenbürgen ist.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Ernte, schlägt Heimatvereinsvorsitzender Seitz vor, können die Kita-Kinder, die die Grünanlage häufig nutzen, in Kompott und Kuchen verwandeln. Im Frühjahr soll der Park wiedereröffnet werden.