Angeklagt am Kölner Landgericht ist eine 53-Jährige aus Waldbröl wegen eines ganzen Bündels an Taten, die sie wohl mit erheblich verminderter Schuldfähigkeit begangen haben soll.
AngeklagtWaldbrölerin soll Kind auf die Straße geworfen haben
Die beiden Zeugen waren bereits vor Prozessauftakt abgeladen worden, der erste Verhandlungstag gegen eine 53-Jährige aus Waldbröl dauerte nur rund 20 Minuten. Den Grund für das drastisch verkürzte Programm sah man den Mitgliedern der 17. Großen Strafkammer am Kölner Landgericht an: Alle trugen FFP-2-Masken. Wie der Vorsitzende Harald Helmes erklärte, sei ein Kammermitglied am Coronavirus erkrankt, die Symptome seien aber dabei abzuklingen. Deshalb habe man entschieden, wenigstens die Anklageschrift zu verlesen.
Angeklagt ist die 53-Jährige wegen eines ganzen Bündels an Taten, die sie wohl mit erheblich verminderter Schuldfähigkeit begangen haben soll. Der Anklage zufolge soll die Frau zu den fünf Tatzeiten zwischen Dezember 2022 und Mai vergangenen Jahres an einer paranoid-halluzinatorischen Psychose gelitten haben. Zudem bestehe der Verdacht auf eine Schizophrenie-Erkrankung. Die Vorwürfe gegen die Waldbrölerin umfassen Sachbeschädigung, gefährliche und vorsätzliche Körperverletzung, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, Nötigung und Beleidigung.
Mädchen sollen gegen ihren Willen auf die Straße gezogen worden sein
Unter den Vorwürfen stechen vor allem zwei mutmaßliche Taten zu Lasten zweier Mädchen im Alter von acht und zehn Jahren hervor: Laut Anklage soll die Frau am 13. Dezember 2022 eine Zehnjährige in Wiehl an der Bechstraße unvermittelt angeschrien und gegen ihren Willen vom Bürgersteig auf die Straße gezogen haben. Wenig später soll sie ein achtjähriges Mädchen am Arm gepackt haben, sodass das Mädchen zu Boden gefallen sei. Den Arm gebrochen „Sodann hob sie das Mädchen hoch und warf das Kind auf die Straße“, sagte die Staatsanwältin bei der Anklageverlesung. Das Mädchen sei dann von einem herannahenden Fahrzeug am Arm erfasst worden. Dem Vernehmen nach erlitt das Kind einen Bruch des Armes.
Beide Mädchen, so wurde beim Auftakt des Prozesses bekannt, sollen in dem Verfahren als Zeuginnen vernommen werden. Ob dies in öffentlicher Hauptverhandlung geschieht, blieb zunächst unklar. Weiterhin wird der Frau vorgeworfen, in einem Krankenhaus in Waldbröl randaliert und einen Pfleger verletzt zu haben. Zudem ist sie wegen Beleidigung von Mitarbeitern des Ordnungsamts und von Polizeikräften angeklagt. Außerdem soll sie an einem Auto den Heckscheibenwischer abgerissen und auf ein anderes Fahrzeug mit einem Besenstiel eingeschlagen haben. Der Prozess ist mit vier weiteren Verhandlungstagen terminiert. Ein Urteil soll am 14. Februar gesprochen werden.