JahresdienstbesprechungWaldbröler Markthalle forderte alle Kräfte

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Jahresdienstbesprechung der Waldbröler Feuerwehr, mit Kreisbrandmeister Wilfried Fischer (2. von links) und Bürgermeisterin Larissa Weber (2.von rechts).

Die Geehrten mit Kreisbrandmeister Wilfried Fischer (2.v.l) und Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber (2.v.r.).

Auf 243 Einsätze im Jahr 2022 blickt die Feuerwehr Waldbröl zurück. Der nachhaltigste war sicherlich der Löscheinsatz an der Markthalle.

„2022 war ein herausforderndes Jahr“, berichtete Stadtbrandinspektor Daniel Wendeler, Leiter der Waldbröler Feuerwehr, am Samstag auf der Jahresdienstbesprechung. Nachdem sich die Pandemie aus dem Alltagsleben verabschiedet hatte, konnte zu einem geregelten Dienstbetrieb übergegangen werden.

Durch den beginnenden Ukrainekrieg und eine dadurch mögliche Energiemangellage habe der Kreis in Kooperationen mit den Kommunen ein Konzept erarbeitet, nach dem die Bürger „Notfallinfopunkte“ anlaufen können, um etwa Notrufe abzusetzen. Wendeler warb um die Unterstützung örtlicher Vereine bei der Besetzung dieser Punkte im Krisenfall.

Lob für die Kameraden aus den Nachbarkommunen

Mit 63 Bränden, 149 Technischen Hilfeleistungen und 31 Fehlalarmen, also insgesamt 243 Einsätzen, sei das Jahr 2022 relativ „normal“ verlaufen. Als außergewöhnlich habe die Feuerwehr die Nacht zum 25. April 2022 erlebt: Gegen 1 Uhr wurden die Einsatzkräfte zur Markthalle gerufen, die beim Eintreffen nahezu im Vollbrand stand. Noch während dieses Einsatzes gab es einen Lagerhallenbrand an der Industriestraße, für den die Drehleiter aus Wiehl angefordert wurde, da die eigene noch am Marktplatz benötigt wurde.

Ein Lob hatte der Wehrführer für die interkommunale Unterstützung, da gerade in den Randbereichen die Hilfsfristen nur schwierig einzuhalten seien. Die gebe es vor allem aus Reichshof, Ruppichteroth, Windeck, Nümbrecht und Morsbach. Mit letztgenannter verlaufe auch die langjährige Kooperation bei der Ausbildung sehr erfolgreich. Probleme bereite vor allem die „dünne Personaldecke“.   209 aktive Kameraden seien erforderlich, derzeit gebe es jedoch nur 127. Positiv bewertete er, dass deren Anzahl seit 2020 um rund 30 Prozent gestiegen sei.

Wendeler beförderte Brandoberinspektor Sebastian Pack vom Löschzug Thierseifen zum Stadtbrandinspektor. Bürgermeisterin Larissa Weber ernannte ihn daraufhin für die Dauer von sechs Jahren zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr, nachdem Pack diese Aufgabe bisher kommissarisch wahrgenommen hatte.

„Unsere Feuerwehr ist eine Gemeinschaft, die Stärke, Mut und Geschwindigkeit zeigt: Bei der Rettung von Menschenleben geht es oftmals um Sekunden“, sagte die Rathauschefin in ihrer Ansprache. Neben dem Vertrauen in die Kameraden sei für eine optimale Einsatzfähigkeit auch eine entsprechende Ausrüstung notwendig. Dafür wären allein in diesem Jahr rund 4,4 Millionen Euro eingesetzt worden.

Unsere Feuerwehr ist eine Gemeinschaft, die Stärke, Mut und Geschwindigkeit zeigt.
Larissa Weber, Bürgermeisterin

Ohne laufende Kosten seien allein für Fahrzeuge und die neuen Feuerwehrgerätehäuser der Einheiten Thierseifen, Heide und Geilenkausen in den nächsten Jahren weitere 17 Millionen vorgesehen.

Die Berichte von Benedikt Sommer über den Fachbereich Ausbildung, von Christoph Mach zum erfolgreichen, aber auch zeitintensiven Anlauf des Fachbereichs Öffentlichkeitsarbeit und von Ricarda Wehling zur Arbeit der Jugendfeuerwehr rundeten die Veranstaltung ab. Kreisbrandmeister Wilfried Fischer regte an, zur langfristigen Nachwuchssicherung eine Kinderfeuerwehr zu gründen: „Das klappt bereits sehr gut in anderen Kommunen, die Umsetzung darf aber nicht Aufgabe der Jugendbetreuer sein.“


Ehrungen

Feuerwehrehrenzeichen des Landes: Gerfried Finke (50 Jahre, Gold mit Goldkranz); Michael Storzer, Jürgen Weber und Daniel Wendeler (35 Jahre, Gold); Christoph te Laak und Mike Stockhausen (25 Jahre, Silber).

Ehrennadel des Verbands Deutscher Feuerwehren für langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet: Günter Pätzold (60 Jahre); Reinhold Böhmer, Gerfried Finke und Wolfgang Lindenberg (50 Jahre).

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