Waldbröler FlaniermeileKaiserstraße erstrahlt nach Baumaßnahmen in neuem Glanz
Waldbröl – „Unsere Stadt blüht auf“, begrüßte Bürgermeisterin Larissa Weber die gut 100 Gäste auf dem „Kaiserstraßenfest“. Sie freute sich, dass das endgültige Aussehen der Straße jetzt schon zu erkennen sei. Nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit feierte die Marktstadt am Samstag den badligen Abschluss der Baumaßnahmen auf der B 256, die mitten durch das Zentrum führt. Dass die Kaiserstraße endlich wieder durchfahrbar ist, freute auch Geschäftsmann Sebastian Barth für die ebenfalls beteiligte Werbegemeinschaft.
Gemeinsam mit Hans-Walter Barth, Geschäftsführer des Hermesdorfer Garten- und Landschaftsbauunternehmens Barth, pflanzte die Bürgermeisterin eine von insgesamt elf Silberlinden an der Einmündung zur Friedensstraße. Zehn weitere sollen bis Weihnachten auf der anderen Straßenseite gesetzt werden. Der Landschaftsgärtner erläuterte, dass er die Linde speziell präpariert habe.
Arbeiten noch nicht beendet
Barth schilderte, dass die aus Kleinasien stammenden, etwa vier Meter hohen Bäume in Oberberg kultiviert worden seien. Es handele sich um eine schmalkronige und langsam wachsende Unterart, die bis zu 20 Meter hoch wird. Sie komme mit wenig Boden und Wasser aus, sei krankheitsresistent und zudem eine Bienenweide. Wie auch die früheren Silbergruben könne die Allee aus Silberlinden schon ihres Namens wegen möglicherweise zukünftigen Wohlstand verheißen. „Vielleicht wird dann auch der Name Marktstadt bald in Silberstadt geändert“, scherzte Barth.
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Hartmut Schröder, Leiter der Abteilung Straßen- und Tiefbau, berichtete, dass er das Projekt Kaiserstraße seit etwa 20 Jahren plane. Vor den Arbeiten hier hatten zunächst die benachbarten Stadtstraßen ertüchtigt und mehrere Kreisverkehre gebaut werden müssen. Es sei landesweit einzigartig, dass eine Bundesstraße mit Tempo 30 als Einbahnstraße durch ein Stadtzentrum führe. Dadurch entstehe auch Platz für einen Radweg. „Wir möchten eine hohe Aufenthaltsqualität im Zentrum.“ Der zweite Bauabschnitt von der Hochstraße bis zum Kreisverkehr Gartenstraße soll Anfang 2022 begonnen werden. Erst beim geplanten Ausbauende im Spätherbst soll die Deckschicht aufgebracht werden.
„In diesen Zeiten wollten wir keine Partymeile schaffen“
Fachbereichsleiter Eckhard Becker freute sich über den regen Zulauf zu den Geschäften. Doch wenn schon der Martinszug habe abgesagt werden müssen, sei bewusst auf ein Straßenfest mit vielen Ständen verzichtet worden. „In diesen Zeiten wollten wir keine Partymeile schaffen.“ Viel wichtiger sei, dass die Menschen wieder den Zugang zu den Läden an der Straße finden: „Die Geschäftsleute haben lange genug gelitten.“
Bei „K54 Fashion“ zum Beispiel gab es an diesem Tag nicht nur Rabatte, sondern auch eine Modenschau mit fünf Damen aus der Kundschaft. Roland Sickerling, dessen Frau Maria die seit 1968 bestehende Boutique bereits in der dritten Generation betreibt, ist jetzt zuversichtlich: „Die Baumaßnahme haben wir durch die Treue unserer Stammkundschaft überstanden und dennoch viel Geld zuschießen müssen. Aber ich verspreche mir viel von der Flaniermeile.“