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Protest800 Schüler kommen zur „Fridays for Future“-Premiere in Waldbröl

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„Es ist toll, dass so viele von Euch gekommen sind“, rief Niklas Franken seinen Altersgenossen zu. Der 15-jährige Waldbröler Realschüler hatte Oberbergs erste „Fridays for Future“-Demo in Oberberg organisiert.

Waldbröl – Ein klares, nicht zu überhörendes Signal haben 800 Schüler gestern in Waldbröl an die Politik vor Ort sowie in Bund und Land gegeben: Bei der ersten „Fridays for Future“-Demo in Oberberg lauteten die Forderungen der jungen Leute: Endlich mehr Klimaschutz, 100 Prozent erneuerbare Energien und raus mit dem Plastikmüll aus Meeren und Fischen. Motto eines von vielen Plakaten: Fisch in Verpackung und nicht Verpackung im Fisch.

An die Altersgenossen appellierten sie, in ihrem eigenen Verhalten nachhaltig und umweltbewusst zu handeln. In Richtung Politiker, von denen einige die Kundgebung vom Rand des Marktplatzes her verfolgten, schallte es: „Ihr seid alt, wir aber wollen noch lange auf diesem Planeten leben.“

„Macht mal!“

Früher als erwartet hatte sich der Protestzug an der Heidberghalle in Bewegung gesetzt und damit kurzzeitig auch Polizei und Ordnungsamt irritiert. Die Ordnungshüter aber reagierten schnell und eskortierten die Jugendlichen sicher durch die Innenstadt auf den Marktplatz. Dort war Niklas Franken die Erleichterung über das große Echo auf seinen Aufruf deutlich anzumerken: „Es ist toll, dass so viele gekommen sind.“ Die Teilnehmer kamen nicht nur von Realschule, Gesamtschule und Gymnasium aus Waldbröl. Auch in Wiehl und Nümbrecht hatte sich die Demo herumgesprochen und waren Flugblätter verteilt worden. Regelrecht erlaubt hätten die Lehrer ihnen die Teilnahme nicht, berichtete eine Schülerin der Wiehler Sekundarschule, sie aber doch mit einem „Macht mal!“ ermuntert. Der versäumte Unterricht juckte offenbar niemanden. Das Gegenargument stand auf den an die Erwachsenen gerichteten Plakaten: „Macht Ihr Eure Hausaufgaben, dann machen wir unsere!

Mit seinen erst 15 Jahren hat Niklas Franken die Fridays-Bewegung in Oberberg Waldbröl losgetreten. Da selbst zu jung, um offiziell als Veranstalter aufzutreten, hatte er mit dem pensionierten Lehrer Dieter Vangelista einen Bekannten seiner Familie gebeten, diese Funktion gegenüber den Behörden zu übernehmen.

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Dass sie gestern so viele waren, machte die Schüler auch ein bisschen stolz auf ihren Protest. Immer wieder trauten sich einzelne, ihre Forderungen für eine bessere eigene Zukunft über das Megafon zu verkünden – stets begleitet vom Beifall der Altersgenossen. Wer stiller protestieren wollte, schrieb seine Gedanken zur Fridays for Future“-Bewegung mit Kreide aufs Marktplatzpflaster.

Jung und aktiv: Jetzt hat auch Waldbröl seine Gelbwesten.