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VerkaufWaldbröler Gemeinschaft bangt um ihr Dorfhaus

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Mitten in Waldbröl-Schönenbach steht das Dorfgemeinschaftshaus. Der Eigentümer, der Fußballverein SV Schönenbach, will es verkaufen.

Das Gemeinschaftshaus des Männergesangvereins „Bergischer Liederkranz“ und des SV Schönenbach soll erkauft werden. Eigentümer ist noch der Waldbröler Fußballklub.

Der SV Schönenbach ist Eigentümer des Dorfgemeinschaftshauses in der Waldbröler Ortschaft Schönenbach. Jetzt will er dieses verkaufen.

Es ist der Dreh- und Angelpunkt in Schönenbachs Dorfleben, ein Schauplatz ausgelassener Karnevalsfeiern ebenso wie der Probenraum für die Gemeinschaft von drei Waldbröler Chören: Jetzt aber soll das Gemeinschaftshaus in der Ortschaft verkauft werden. Bisheriger Eigentümer ist der Fußballclub SV Schönenbach, der dieses Gebäude gemeinsam mit dem Männergesangverein „Bergischer Liederkranz“ gebaut und 1982 fertiggestellt hat.

Bei einer außergewöhnlichen Versammlung am Freitag, 4. August, möchte der SV im Vereinsheim an der Lademacher-Waldarena seine Mitglieder über dieses Vorhaben informieren (ab 20 Uhr). „Und bis dahin äußern wir uns dazu öffentlich nicht“, erklärt SV-Geschäftsführer Achim Korf auf Anfrage dieser Zeitung. Den geplanten Verkauf aber bestätigt er. Der Vereinsvorsitzende, Peter Peisker aus Hermesdorf, ist unterdessen in Kur und nicht zu erreichen.

Waldbröler Vereine hoffen, dass sie das Haus weiterhin nutzen dürfen

Als größter Interessent an der Immobilie gilt offenbar der Hauptsponsor des Vereins Hartmut Lademacher und seine in Frankfurt ansässige Vermögensverwaltung SMM Deutschland. Auch der Windecker Unternehmer war für eine Stellungnahme nicht ausfindig zu machen.

Bei den Nutzern des Gemeinschaftshauses geht derweil die Sorge um. „Zumal wir bisher über diese Pläne nicht informiert worden sind“, schildert Thomas Kardel aus dem Vorstandsteam des MGV „Bergischer Liederkranz“. Es heißt, dass die Entscheidung für den Verkauf auf einen Beschluss des SV-Vorstands zurückgehe, danach hätten nicht zuvor nichtbeteiligte Vereinsmitglieder die Versammlung beantragt.

„Die müssen wir nun abwarten“, sagt Kardel. „Man hat uns aber angekündigt, der neue Eigentümer werde den Kontakt zu uns suchen.“ Sechs Monate im Frühjahr und im Sommer, immer am Montagabend, proben dieser MGV sowie der MGV Escherhof und der MGV Waldbröl in Schönenbach, die übrige Zeit nutzen sie einen Saal der Arbeiterwohlfahrt im Stadtzentrum. „Natürlich haben Angst, dass wir bald draußen sind“, betont der Schönenbacher Kardel.

Und damit steht er nicht allein. „Wir tappen da noch völlig im Dunkeln“, erklärt auch Tim Duisberg, neuer Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Die habe ebenfalls Interesse, das Gebäude zu kaufen. „Ob wir zum Zuge kommen, scheint aber fraglich“, ergänzt Duisberg mit Blick auf die „Gerüchte, die derzeit im Ort die Runde machen“. „Wir wollen das Haus halten, haben vom SV aber bisher keine konkreten Antworten dazu erhalten“, kritisiert er. „Also müssen auch wir die Versammlung abwarten. Wir hoffen jedoch, dass das Gemeinschaftshaus auch in Zukunft dem Dorfleben offensteht.“