Unterricht zu Corona-BedingungenGesamtschule Waldbröl wieder geöffnet
Die Gesamtschule Waldbröl von außen.
Copyright: Alexander Hoene
- An der Gesamtschule Waldbröl hat der Unterricht nach sieben Tagen Quarantäne wieder begonnen, wenn auch nur eingeschränkt.
- Die Quarantäne-Zeit erbrachte eine wichtige Erkenntnis: Das Home-Schooling funktioniert mit der dafür angeschafften Software erstaunlich gut.
- Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl sind die Schultore dagegen weiterhin geschlossen.
Waldbrö/Wiehl – Nach siebentägiger Zwangspause wegen Corona-Fällen hat die Gesamtschule Waldbröl am Donnerstag wieder ihre Pforten geöffnet – doch von Normalität konnte da noch keine Rede sein. 20 Lehrer befanden sich weiterhin in Quarantäne, inklusive Schulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz. Die hatte auch im Heimbüro alle Hände voll damit zu tun, ihre Schule irgendwie ans Laufen zu bekommen.
Am Donnerstag kehrten fast alle Schüler nur für einen verkürzten Unterrichtstag in ihre Klassen zurück: Für die Jahrgangsstufe 13 beginnt der Präsenzunterricht erst wieder am Montag, für die 10. Klassen noch einen Tag später.
Unterschiedliche Quarantäne-Dauern
In diesen beiden Jahrgängen waren Schüler positiv auf das Virus getestet worden. Unterschiedlich lange Quarantäne-Zeiten machen es für die Schulleitung unmöglich, sofort zum normalen Stundenplan zurückzukehren.
Noch ist alles improvisiert, denn auch das Lehrerkollegium bleibt vorerst dezimiert: Am heutigen Freitag sollen fünf weitere Lehrer aus der Quarantäne entlassen werden, ab Montag sind voraussichtlich nur noch drei oder vier Pädagogen in Isolation. „Zu Hoch-Zeiten waren 37 unserer 89 Kollegen als Kontaktpersonen ersten Grades in Quarantäne“, erklärt die Schulleiterin die Entscheidung von vergangener Woche, die Schule zu schließen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Auch weil auch fünf von sechs Mitgliedern der Schulleitung auf amtliche Anweisung ihr Zuhause nicht mehr verlassen durften, sei es unmöglich gewesen, einen Vertretungsplan aufzustellen. Wallbaum-Buchholz selbst darf erst am Montag wieder in ihre Schule.
Weniger Arbeit habe sie aber zu Hause nicht – im Gegenteil. „Am Mittwoch habe ich um 7.30 Uhr begonnen und war um 20.30 Uhr fertig“, berichtet sie und lacht: „Ich versuche, unserem Mini-Lockdown etwas Positives abzugewinnen.“
Home-Schooling funktionierte gut
Zumindest habe die Gesamtschule die Mitte Mai eingeführte Software fürs Unterrichten via Internet nun erstmals einem Praxistest unterziehen können. Denn soweit möglich, ging der Unterricht per Home-Schooling weiter. Und das habe erstaunlich gut funktioniert, sagt Wallbaum-Buchholz.
Die Waldbröler Oberstufenleiterin Ute Gick konnte schon am Donnerstag wieder Präsenzunterricht geben. Mit ihren Klassen habe sie sich geeinigt, dass auch im Unterricht jeder wieder Maske trägt. Eine schulweite Maskenpflicht gebe es aber nicht, sagt Gick: „Wir können das Tragen ja nur empfehlen.“
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium öffnet am Montag wieder
In Wiehl soll das ebenfalls von Corona-Fällen betroffene und deshalb geschlossene Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium am Montag wieder öffnen – wenngleich es laut Kreisverwaltung in der Stufe 10 nach einem laborbestätigten Fall nun zwei weitere gibt. Die Infektionskette hängt zusammen. Die Quarantäne der gesamten Stufe 10 sowie der betroffenen Lehrkräfte müsse deswegen verlängert werden, teilt der Kreis mit.
Unterdessen konnte das Gesundheitsamt am Donnerstag auch etwas bessere Nachrichten vermelden: Es gab nur vier neue laborbestätigte Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank deutlich auf 22,0.