Weil der Kreis eine Wiederholungstat in Geilenkausen befürchtet, sei noch nicht entschieden, ob eine erneute Messung erfolgen soll.
Datenerhebung am SchulwegUnbekannte demolieren Verkehrszählgerät in Waldbröl
Der Oberbergische Kreis schreibt: „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum man grundlos fremdes Eigentum zerstört. Sinnlosem Vandalismus begegnet man jedoch leider immer wieder.“ Anlass für diese Klage ist ein mutwillig beschädigtes Gerät zur anonymisierten Verkehrszählung, das die Kreisverwaltung in der Waldbröler Ortschaft Geilenkausen an einem Schulweg installiert hatte. Es war nicht der erste Fall dieser Art.
Ein Mitarbeiter des Kreises hatte das Gerät Anfang Juli, einige Tage vor Beginn der Sommerferien, an der Geilenkausener Straße aufgehängt. Der einzige Zweck dieser grauen Kästchen ist Messung der Verkehrsströme und gefahrenen Geschwindigkeiten – Blitzerfotos macht es keine. Eine Woche lang sollte es dort Daten erheben, und das aus einem guten Grund, wie der Kreis mitteilt. Denn Anwohner hatten bemängelt, dass die dort zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern erheblich überschritten würde. Das teilte die Waldbröler Stadtverwaltung dem Straßenverkehrsamt des Kreises mit.
Unklar, ob ein zweiter Messversuch unternommen wird
Weil entlang der Straße eben ein Schulweg verläuft, den die von Obergeilenkausen kommenden Schulkinder nutzen, bat die Stadt den Kreis um Messungen und Zählungen. Ziel war es, objektive Daten zu erhalten, ob es dort tatsächlich ein Raser-Problem gibt. Falls ja, hätten die Ergebnisse in die Planung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen einfließen können. Der Kreis schreibt: „Nicht selten ergeben diese Messungen nämlich, dass der persönliche Eindruck der Anwohnenden nicht bestätigt wird und sich tatsächlich nur ein geringer Anteil der Verkehrsteilnehmenden nicht an die zulässige Höchstgeschwindigkeit hält.“ Aufwendige bauliche Maßnahmen oder weitergehende Verkehrsregelungen wären dann im Regelfall unangemessen.
Egal, ob an der Stelle zu schnell gefahren wird oder nicht: Solche Maßnahmen sind nun ohnehin fraglich. Denn als ein Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes das Gerät in der vergangenen Woche wieder abholen wollte, war das aufgebrochen: Die Batterie war aus dem Inneren entfernt worden, die notwendigen Daten konnten nicht erhoben werden. Weil der Kreis eine Wiederholungstat befürchtet, sei noch nicht entschieden, ob eine erneute Messung an dem Ort erfolgen soll.
Wer Hinweise zu dem Fall liefern kann, soll sich laut Kreis bei der Polizei melden, (02261) 8199-0.