Waldbröler Jugendliche haben Westpapua bereist, um Land und Leute kennenzulernen. Es waren drei Wochen zwischen Hauptstadt und Hochland.
An Ritualen teilgenommenJugendliche aus Waldbröl bereisten Westpapua
„Wir haben im Pazifik getaucht, sind in den Dschungel von Westpapua vorgedrungen und haben das dortige unzugängliche Hochland bereist.“ Der Waldbröler Maic Stausberg ist immer noch begeistert von seiner jüngsten Reise in die östlichste Region der indonesischen Insel Neuguinea.
Der 50 Jahre alte Industriekaufmann beim Fair-Trade-Netzwerk in Bonn ist Mitorganisator des jährlichen Missionsbasars – kurz „Miba“ – in Waldbröl, dessen Erlös stets zwei Mädcheninternaten im fernen Westpapua zu Gute kommt.
Zum vierten Mal ist Stausberg im August und erneut im Auftrag der Evangelischen Kirchengemeinde am Waldbröler Wiedenhof in die Pazifik-Region gereist. Diese ist Ausrichterin des Miba, diesmal allerdings in Kooperation mit dem Kirchenkreis Schwelm, der ebenfalls Partnerschaften in Westpapua unterhält. Die von Stausberg und Milena Javersek aus Köln geleitete Reisegruppe setzte sich aus sieben Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren zusammen, davon fünf aus Waldbröl.
Die dreiwöchige Reise startete am Flughafen in Frankfurt. In der Hauptstadt Jayapura trafen die jungen Deutschen dann auf eine Gruppe Jugendlicher aus Papua, zusammen wurden Exkursionen unternommen, Aktivitäten entwickelt und die sozialen Partnerschaftsprojekte von Waldbröl und Schwelm besucht.
„Für die Teilnehmer der deutschen Jugendgruppe war es ein Abenteuer der besonderen Art“, berichtet Maic Stausberg und fährt fort: „Sie bekamen die Gelegenheit, die ganze Vielfalt und die Kultur von Papua kennenzulernen.“ Dazu gehörten die pulsierende Hauptstadt Jayapura, das unzugängliche Hochland auf einer Höhe von rund 2000 Metern, der dichte Dschungel bei Warembori im Tiefland und „die traumhaften Pazifikinseln von Raja Ampat“.
Der Reiseleiter erzählt weiter, dass die Gruppe auch die exotische Tierwelt des Inselstaates kennengelernt und an Ritualen verschiedener indigener Stämme teilgenommen habe. Die Jugendlichen schliefen unter anderem im Stroh der traditionellen Rundhütten der Papuas im Hochland sowie auf harten Holzböden im Urwald. „Am Fluss Mamberamo im tiefen Dschungel waren wir auf der Hut vor Krokodilen, und Insekten waren unsere ständigen Begleiter“, erzählt der Waldbröler.
An der Küste konnten bei Tauchgängen Haie, Meeresschildkröten und Babyrochen beobachtet werden. Auch das tropische Klima gehörte zu den neuen Erfahrungen der Teilnehmer. „Wichtig waren die gemeinsamen Aktionen der Jugendlichen aus Deutschland und Westpapua“, stellt Maic Stausberg fest. „Sie haben einen Einbaum gebaut, mit dem sie dann gerudert sind, und haben einen Mangrovenwald wieder aufgeforstet.“
Höhepunkt war der Besuch der beiden Mädcheninternate in Wamena und Polimo im Hochland von Westpapua, die seit 1962 mit dem Erlös des Waldbröler Missionsbasars unterstützt werden. „Das Geld ist hier stets gut investiert“, stellt Stausberg fest.
„Die Internate laufen hervorragend. Die Schülerinnen lernen vor allem Lesen und Schreiben.“ Erschöpft, aber begeistert kehrte die Gruppe nach Deutschland zurück. „Die Jugendlichen haben tiefe Eindrücke aus einer scheinbar anderen Welt mitgenommen und neue Freundschaften mit den Papuas geknüpft“, resümiert Maic Stausberg.
Waldbröler Missionsbasar
Der nächste Waldbröler Missionsbasar findet am Mittwoch, 1. November, im evangelischen Gemeindehaus am Wiedenhof statt. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. Der Erlös geht erneut an die Internate nach Westpapua.