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KommunalpolitikIn Waldbröl ist eine Workshopreihe für politisch interessierte Frauen gestartet

Lesezeit 3 Minuten
Larissa Weber, Bürgermeisterin in Waldbröl, begrüßt die Teilnehmerinnen eines Workshops, die an einer langen Tischreihe sitzen.

Larissa Weber, Bürgermeisterin in Waldbröl, begrüßte die Teilnehmerinnen zu Beginn der mit vielen Informationen gefüllten Stunden.

„Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ – dieses Ziel haben sich zwei Gleichstellungsbeauftragte aus Oberberg auf die Fahne geschrieben.

Mit einem Frauenanteil von rund einem Drittel in den Stadt- und Gemeinderäten in Oberberg gibt es die weibliche Sicht der Dinge zwar durchaus in der Kommunalpolitik. Aber Frauen sind dennoch – auch bundesweit – immer noch deutlich unterrepräsentiert, finden die Gummersbacher Gleichstellungsbeauftragte Nina Sommer und ihre Kollegin aus Waldbröl, Carmen Muñoz Berz.

Darum haben sie sich den Satz „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ auf die Fahnen geschrieben, beim Frauentag am 8. März in der Gummersbacher Halle 32 schon über das Thema informiert und diskutiert. „Das war aber nur der Grundstein“, stellt Carmen Muñoz Berz klar.

Gummersbach: Dreiteiliger Workshop für politisch interessierte Frauen

Und so startete nun in Waldbröl ein dreiteiliger Workshop mit Politikwissenschaftlerin Johannah Illgner von der Agentur Plan W aus Heidelberg. Als Kommunalpolitikbegeisterte hat sich die ehrenamtliche Stadträtin Themen wie Antirassismus, Arbeit gegen Rechts, weibliche Netzwerke und Diversität verschrieben.

Um Antworten auf Fragen zur Kandidatur, zum Wahlkampf und zur Mitarbeit im Rat zu erhalten, hatten sich elf Teilnehmerinnen – teils in der Findungsphase, teils mit konkreten Vorstellungen – angemeldet. So waren mehrere Lehrerinnen in der Runde, die erklärten, sich für eine Verbesserung des Bildungssystems einsetzen zu wollen.

Eine Pädagogin aus Gummersbach erinnerte sich an die Corona-Pandemie: „Ich bin selbst Mutter und erlebte beide Seiten. In diesen Monaten hätte, mit einer anderen Politik, für die Kinder und Lehrkräfte vieles besser laufen können.“ Eine Teilnehmerin sagte, sie sei in ihrem Umfeld angesprochen worden, ob sie nicht Lust auf Kommunalpolitik habe und dann erfreut den Workshop entdeckt: „Ich springe nicht gerne ins kalte Wasser. Eine gute Vorbereitung ist mir wichtig.“

Workshopreihe: Realistische Ziele in der politischen Arbeit setzen

Johannah Illgner riet ihnen, sich realistische Ziele zu setzen, erläuterte Details des Wahlsystems, gab Tipps zur Vorbereitung einer Kandidatur und sprach mit den Frauen darüber, was es bedeutet, durch ein Mandat zur öffentlichen Person zu werden. Drei Dinge seien wichtig, so die Referentin: „Wissen ist Macht, Planung ist alles, ein gutes Zeitmanagement sehr wichtig.“

Larissa Weber, Bürgermeisterin in Waldbröl, hatte die Teilnehmerinnen zu Beginn der gut mit Informationen gefüllten Stunden begrüßt. Sie brachte auch schon einige praktische Tipps mit. „Ich bin als sachkundige Bürgerin gestartet. Das ist ebenso hilfreich, wie als Gast Ausschuss- oder Ratssitzungen zu besuchen.“ Auf die Leute in diesen Sitzungen zugehen, sich vernetzen, Parteiprogramme lesen, um sicher zu sein, welche politische Richtung die richtige ist, waren weitere Empfehlungen.

Kommunalpolitik sei sehr befriedigend, weil man unmittelbar etwas für sein Umfeld bewegen könne und gemischte Teams immer besser seien, warb die Bürgermeisterin für aktive Teilhabe.


Weitere Termine im Juni

Die Workshopreihe „Frauen in die Kommunalpolitik“ ist am 24. Mai gestartet. Das sind die weiteren Termine: „Strategisches“, 21. Juni, 16 bis 20 Uhr, online via Zoom. Dabei wird die Schärfung des eigenen kommunalpolitischen Profils in den Fokus genommen. „Praktisches“, 28. Juni, 13.30 bis 17.30 Uhr in der Gummersbacher Halle 32, Raum L & C. Hier stehen die Vernetzung mit anderen engagierten Frauen und Kandidatinnen sowie die eigene Öffentlichkeitsarbeit im Mittelpunkt.

Das Angebot richtet sich an politisch interessierte Bürgerinnen der beiden Städte und ist kostenfrei. Da die Plätze, besonders in den Präsenzveranstaltungen, begrenzt sind, wir um eine Anmeldung gebeten.

Weitere Informationen und Anmeldung bei Nina Sommer unter (0 22 61) 87 11 55, gleichstellungsbeauftragte@gummersbach.de oder bei Carmen Muñoz Berz unter (0 22 91) 852 15, carmen.munoz-berz@waldbroel.de. (lth)