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Drogenlabor in Waldbröl?Ermittlungen nach Brand – Polizei sucht Mieter der Kegelbahn

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Experten untersuchen den Brandort, nachdem dort eine unbekannte Chemikalie gefunden wurde ist.

Thierseifen – Nach einem Brand in einer Wohnung des ehemaligen Landgasthofes in der Oberbrölstraße in Waldbröl-Thierseifen fahndet die Polizei nun vor allem nach dem Mieter der Wohnung, der öfter mit einem Motorrad mit Bochumer Kennzeichen in das Dorf angereist sein soll.

Dass bei dem Feuer offenbar ein Drogenlabor abgebrannt ist, schreibt die Polizei in ihrer aktuellen Meldung aber nach wie vor nicht. Man ermittele in alle Richtungen, sagte Pressesprecherin Monika Treutler dieser Zeitung. Bei der Brandursache scheint man sich aber nahezu sicher zu sein: „Die bisherigen Brandermittlungen legen nahe, dass der nicht sachgerechte Umgang und das Zusammenführen nicht bestimmbarer Chemikalien sowie das Erhitzen dieser Chemikalien den Brand verursacht haben.“

An der Adresse nicht gemeldet

Da die nun gesuchte Person an der Adresse in Waldbröl nicht gemeldet ist und ihre im Mietvertrag angegebenen Personalien nicht registriert seien, bittet die Polizei die Bevölkerung bei der Fahndung um Mithilfe. Laut Zeugenaussagen soll es sich um einen Mann handeln, der öfter mit einem dunkelgrünen Motorrad mit Bochumer Kennzeichen angereist ist. Er habe kurze dunkelblonde Haare, sei Ende 40 und 1,80 bis 1,85 Meter groß. Hinweise zur Person oder zu dem genutzten Fahrzeug nimmt die Polizei unter (0 22 61) 81 99-0 entgegen.

Zunächst sah es aus wie ein ganz normaler Feuerwehreinsatz, als die Kräfte der Waldbröler Wehr am Montag ausrückten, um einen Zimmerbrand im ehemaligen Landgasthof Schwedt an der Oberbrölstraße in der Waldbröler Ortschaft Thierseifen zu löschen. Den Einsatzkräften gelang es schnell, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Von außen wie ein normaler Feuerwehreinsatz

Selbst da war auf den ersten Blick von außen für niemanden erkennbar, dass das besonders für die Polizei erst der Anfang der Geschichte sein würde. Denn hinter einer Tür wurde etwas sichtbar, was niemand erwartet hatte und zu dem die Ermittlungsbehörden bis jetzt auch noch wenig sagen möchten. Es erhärtet sich aber der Verdacht, dass Kommissar Zufall ein Drogenlabor hat auffliegen lassen.

Überraschung hinter der Tür zur Kegelbahn

Mit einem solchen Fund hat auch André Schwedt nicht gerechnet. Seinen Eltern gehörte das Anwesen bis vor einigen Jahren, die Familie wohnt aber noch immer unter dem Dach des Gasthofes. Schwedt war nach eigenen Angaben derjenige, der die Tür des Raumes zur Kegelbahn aufbrach. Starke Rauchentwicklung zog durch das Gebäude – und Schwedt wollte löschen. Als er den Raum betrat, konnte er kaum glauben, was er sah: „Da waren Tische mit verschiedenen Laborgeräten. Auch ein Bunsenbrenner und Glasbehälter.“ Für ihn besteht kein Zweifel: Hier wurden Drogen hergestellt. Ein Anblick wie im Krimi: „Das sah so aus wie die Drogenküchen in Filmen“, sagt der Sohn der früheren Gasthof-Betreiber.

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Welche Chemikalien wurden gefunden? Die Experten halten sich bedeckt.

Polizei hält sich bedeckt

Auch die Feuerwehr und die Polizei interessieren sich sofort brennend für die Ausstattung und bewachen fortan das Anwesen. Zu womöglich aufgefundener „Ware“ gibt es aber keine Verlautbarungen, ohnehin geben sich Feuerwehr und Polizei von Anfang an sehr bedeckt: Weder am Montagabend noch am Dienstagmorgen ahnen deshalb Außenstehende etwas von dem Fund. Doch am Dienstagnachmittag lässt es sich nicht mehr verheimlichen: An dem ehemaligen Gasthof passiert Außergewöhnliches.

Am Nachmittag kommen mehr Experten

Während hiesige Zivilbeamten das Objekt bewachen und Ermittlungen vor Ort anstellen, macht sich die „Analytische Task Force“ (ATF) der Kölner Feuerwehr auf den Weg ins Oberbergische. Die Spezialisten sollen bei der Identifizierung der aufgefundenen Chemikalien helfen. Diese seien laut ersten Angaben der Polizei vor Ort „nicht geläufig“. Weitere Zivilbeamte treffen im Laufe des Nachmittags an der Einsatzstelle ein. Ob es sich um Experten des Landeskriminalamtes handelt, wollen sie auf Nachfrage nicht kommentieren.

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Auch Experten der Kölner Feuerwehr waren vor Ort.

Nachbar: „Ich kann ja die Polizei rufen"

Schwedt beobachtet das Geschehen derweil als Zaungast. Aus der Ruhe scheint es ihn nicht zu bringen, dass im selben Gebäude mutmaßlich Kriminelle ihr Unwesen trieben. Zumal im illegalen Drogenhandel mit harten Bandagen oder gar mit Waffengewalt agiert wird. Davon zeigt er sich allerdings unbeeindruckt und fühlt sich sicher: „Ich kann ja immer noch die Polizei rufen.“

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Doch die ist am Dienstag ohnehin noch lange im Haus. Als sich die ATF und auch die zur Unterstützung nochmals angerückte Waldbröler Wehr bereits auf dem Rückweg befinden, sichern die Beamten zahlreiche Gegenstände. Nun bleibt abzuwarten, welchen Sachstand die Ermittlungsbehörden zeitnah preisgeben. Der Nachbar, den Schwedt ab und an mit seinem Motorrad kommen und wieder wegfahren sah, dürfte sich an dem Landgasthof vorläufig wohl nicht mehr blicken lassen.