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Bei Bürger-StreitigkeitenDie Stadt Waldbröl hat jetzt vier neue Schiedsleute

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Drei der vier neuen Schiedsleute: Elke Rettke (l.), Nadine Jansen (r.) und Detlef Baldamus trafen sich mit Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber (2.v.l.).

Waldbröl – Ab sofort können sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt Waldbröl an eine der vier neu bestellten Schiedsleute wenden, wenn es Streit mit dem Nachbarn gibt, sie beleidigt oder bedroht wurden oder das Briefgeheimnis verletzt wurde. In solchen und weiteren Fällen bieten die ehrenamtlichen Schiedsleute einen unbürokratischen Weg, die Auseinandersetzungen kostengünstig aus der Welt zu schaffen. Die Streithähne werden dann an einen gemeinsamen Tisch gebeten und die Schiedsfrau oder der Schiedsmann versucht, zwischen beiden Parteien zu vermitteln.

Besondere juristische Kenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, das nötige Know-how bekommen die Schiedsleute in Schulungen und Lehrbüchern mit auf den Weg. Vielmehr als das ist Fingerspitzengefühl und eine gewisse soziale Kompetenz gefragt, wenn es darum gehe, die verhärteten zwischenmenschliche Fronten einmal aufzubrechen.

Kostengünstige Versöhnung

„Das ist es auch, was mich letztlich dazu gebracht hat, mich um das Amt zu bewerben“, sagt die kaufmännische Angestellte Nadine Jansen, eine der vier frisch vereidigten Schiedsleute. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Detlef Baldamus ist sie für eine Amtszeit von fünf Jahren nun für Fälle in den 64 Waldbröler Ortschaften zuständig.

Hingegen können sich Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadt selbst ab sofort an die Rechtsanwältin im Ruhestand Regina Radetzky oder ihre Stellvertreterin Elke Rettke, Senioren- und Pflegeberaterin, wenden. „Diese Aufteilung der Schiedsleute auf Stadtgebiet und Außenorte hat sich bewährt, da beide Gebiete mit je 10 000 Einwohnern etwa die gleiche Anzahl Einwohner umfassen“, erklärt Roswitha Vorländer von der Stadtverwaltung Waldbröl. Nachdem der letzte Schiedsmann im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen das Amt niedergelegt hatte und sein Vertreter dann ebenfalls, war das Schiedsamt zunächst unbesetzt, was dem Amtsgericht jedoch gründlich missfiel.

Auf Drängen des Gerichts machte sich die Stadt Waldbröl dann Ende letzten Jahres auf die Suche nach neuen Kandidaten. Nach einer Anzeige und einem Bericht in der Lokalpresse meldeten sich neun interessierte Personen, von denen die aktuellen vier ausgewählt wurden, um künftig als Friedensstifter zwischen zerstrittenen Parteien zu vermitteln.

Gerichtsverfahren sollen vermieden werden

Eine Schlichtung kostet im Erfolgsfall 25 Euro. Sollten die Schiedsleute keine Versöhnung zwischen den einzelnen Parteien erzielen, fällt lediglich eine Gebühr von 10 Euro an. Damit ist der Gang zum Schiedsamt nicht nur der einfachere und schnellere, sondern auch mit Abstand der günstigere Weg als über die chronisch überlasteten Amtsgerichte.

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„Ich möchte gerne dazu beitragen, dass Gerichtsverfahren so weit als möglich vermieden werden und die Interessen beider Parteien berücksichtigt werden“, erklärt Regina Radetzky ihre Motivation für das Ehrenamt, welches von der Stadtverwaltung mit einem Betrag von 25 Euro pro Fall zuzüglich Spesen honoriert wird. Die Arbeit hält sich in Grenzen: In früheren Jahren haben die Schiedsleute in Waldbröl durchschnittlich zwischen sechs und acht Fälle pro Jahr bearbeitet.