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Bauarbeiten in WaldbrölAnwohner leiden unter Lärm und Verkehr

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Auch schwere Lastzüge rollen derzeit über die Bahnhofstraße – zum Leidwesen der Anwohner.

Waldbröl – Wer an der Bahnhofstraße einen Nachbarn trifft und sich mit ihm unterhalten möchte, der muss laut sprechen oder sogar brüllen. Was aber nicht am Corona-Abstand liegt: In beide Richtungen brummt und braust der Verkehr zwischen dem Witham-Kreisel auf der einen und dem Jüterbog-Kreisverkehr auf der anderen Seite. Anwohner berichten, dass mit dem Beginn der Bauarbeiten an der Kaiserstraße im Waldbröler Stadtzentrum der Verkehr auf der Bahnhofstraße erheblich zugenommen habe.

Gestern zur Mittagszeit: Lastzüge, Linienbusse und Autos aller Art schieben sich dicht an dicht über den Asphalt. „So geht das den ganzen Tag“, stöhnt Anlieger Eugen Töws, der als Labortechniker gerade in der Nachtschicht arbeitet. „An Schlaf ist hier nicht mehr zu denken.“

Ab Juni soll die Kaiserstraßehalbseitig befahrbar sein

Dietmar Schmidt führt die gleichnamige Bäckerei an der Bahnhofstraße, er hat ganz andere Probleme: „Wenn wir uns Backzutaten geliefert werden, erreichen uns die Transporter nur sehr schlecht – und danach kommen sie kaum noch weg, so dicht ist der Verkehr.“ Daher habe er die Lieferanten gebeten, stets vor 7 Uhr zu kommen. „Da ist der Verkehr nämlich noch nicht so schlimm wie später.“

18 000 bis 20 000 Fahrzeuge aller Art, so hat es die Stadtverwaltung errechnet, nutzen in diesen Tagen die Bahnhofstraße im Zentrum.

Hartmut Schröder, zuständiger Mitarbeiter im städtischen Fachbereich Bauen, spricht von einem Ausnahmezustand, da die Kaiserstraße derzeit rund um die Einmündung zur Nümbrechter Straße vollgesperrt ist. Somit konzentriere sich der Verkehr auf umliegende Straßen, eben auch auf die Bahnhofstraße. Ende Juni werde sich das aber wohl ändern: „Die Sperrung soll zumindest teilweise aufgehoben werden, die Kaiserstraße ist danach wenigstens halbseitig befahrbar.“ Derzeit, so Schröder, rollen täglich 18 000 bis 20 000 Fahrzeuge über die Bahnhofstraße. Er hoffe auf das Durchhaltevermögen der Anwohner. „Denn nach der Fertigstellung der Kaiserstraße wird sich der Verkehr deutlich reduzieren.“ Geplant ist das Ende der Arbeiten für den Spätsommer 2022. „Wir rechnen dann auf der Bahnhofstraße mit rund 8000 Fahrzeugen am Tag.“

Zweifel an Ruhe nach Ende der Bauarbeiten

Doch die Anwohner fürchten, dass sich danach wenig ändert – obwohl ihre Straße dann als Einbahnstraße in Richtung des Schulzentrums ausgewiesen sein soll. Denn die Kaiserstraße führt künftig den Verkehr ebenso nur in eine Richtung, und zwar vom Knotenpunkt Brölbahnstraße und Gartenstraße zum Boxberg-Kreisel. Entgegen früherer Pläne soll nach Auskunft von Tiefbauer Schröder die nahe Vennstraße weiterhin in beide Richtungen offen sein. Ab dann soll vor allem die Friedenstraße den meisten Verkehr in der Innenstadt aufnehmen.

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Davon werde der Verkehr auf der Bahnhofstraße wohl kaum weniger, überlegt indes Anlieger Dr. Axel Fischer. Er und andere fordern, die Jahrzehnte alten Pläne für eine Umgehung um die Stadtmitte aus der Schublade zu kramen. „Es müssen Varianten her“, findet auch André Wirths zu. Nachbar Klaus Wirths berichtet – ebenso wie Bäcker Schmidt – von erheblichen Problemen, das eigene Grundstück zu erreichen und zu verlassen. „Die Autofahrer sind so genervt, die lassen keinen einfädeln.“ Und am Haus habe eine Bruchsteinmauer ob der Erschütterungen bereits Schaden genommen.