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Zurück an der SpitzeGummersbach gewinnt gegen Großwallstadt am Rosenmontag mit 35:27

Lesezeit 3 Minuten

Mit einem direkt verwandelten Freiwurf unmittelbar vor der Pause stellte Timm Schneider die Weichen für den Sieg gegen Großwallstadt.

Gummersbach – Bevor die Fans des VfL Gummersbach und die angereisten Gäste aus Großwallstadt ihre Handballer anfeuerten, wurde es am Montagabend in der Schwalbe Arena ganz still. Vor dem Heimspiel des VfL in der Zweiten Handball-Liga gegen den TV Großwallstadt legten alle Anwesenden eine Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine ein, die sich seit vergangener Woche im Krieg befinden. Die Bande am Spielfeldrand leuchtete in den gelb-blauen Farben der Landesflagge.

Stanislav Zhukov in der Schwalbe-Arena

Besonders bewegend: In die Halle war auch der ehemalige VfL-Spieler Stanislav Zhukov gekommen, der selbst aus der Ukraine stammt und erst zwei Tage zuvor mit seiner Frau und seinem Sohn in Gummersbach angekommen war. Zhukov hatte mit Kriegsausbruch unverzüglich seinen aktuellen Vertrag beim russischen Handballverein CSKA Moskau gekündigt und sich auf den Weg ins Oberbergische gemacht.

Die 1240 anwesenden Fans in der Halle symbolisierten Zhukov mit einem lauten Applaus ihre Unterstützung. In Gummersbach ist die Familie Zhukov bei Freunden untergekommen und möchte von hier aus seine Familie in einer Kleinstadt nahe Odessa unterstützen.

Nach dem Anpfiff hielten die Gäste dann nur in den ersten zehn Minuten mit und die Partie ausgeglichen. Insbesondere in der Abwehr hatte der VfL anfangs Probleme. Dennoch dominierten die Hausherren in eigener Halle und setzten sich ab dem Treffer von Ole Pregler zum 14:13 (24.) stetig von den Gästen ab, die nicht mehr anknüpfen konnten und zusehen mussten, wie der VfL die Partie immer mehr in die Hand nahm.

Alex Hermann am Knie verletzt

35:27 zeigte die Ergebnistafel am Ende der Partie an, und VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson war glücklich. „Ich bin heute ziemlich zufrieden damit, dass wir mit acht Torengewonnen haben. In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir es mit einem sehr gefährlichen und unangenehmen Rückraum von Großwallstadt zu tun hatten“, resümierte Sigurdsson.

Für einen kurzen Schreckensmoment sorgte Alexander Herrmann, der sich im ersten Angriff nach seiner Einwechselung (20.) das Knie verdrehte und nicht mehr eingesetzt werden konnte. Ein MRT-Termin am Dienstag soll Klarheit bringen.

Nach dem Seitenwechsel kam Tempo ins Spiel

Profitieren konnte der VfL in der ersten Halbzeit zudem von gleich drei verworfenen Siebenmetern der Gäste. „Wir waren aber im Angriff auch selbst sehr effektiv“, sagte Sigurdsson. Mit einem Vier-Tore-Vorsprung (20:16) ging es in die Pause. Nach dem Pausenpfiff hatte Timm Schneider mit einem direkt verwandelten Freiwurf noch für Freude in der Halle gesorgt.

Nach dem Seitenwechsel kam Tempo ins Spiel und die Gummersbacher bauten ihre Führung immer weiter aus. Die Gäste hatten kaum noch eine Chance, was vor allem daran lag, dass VfL-Torhüter Tibor Ivanisevic zur Hochform auflief und das Tor der Gastgeber dicht machte.

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Auf zwei gehaltene Siebenmeter packte Ivanisevic noch zehn Paraden drauf und warf in der 45. Minute den Ball zum Spielstand von 28:21 selbst ins leere Tor der Gäste. „Wir konnten die Gummersbacher am Ende nicht aufhalten. Man hat den Klassenunterschied deutlich gesehen“, gab TVG-Trainer Ralf Bader nach der Partie ehrlich zu.

Im nächsten Spiel tritt der VfL Gummersbach am Freitag, 19.30 Uhr, beim aktuellen Tabellenletzten in Dormagen an.