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„Tour der Hoffnung“Etappe durch Oberberg – Wofür Promis sich quälen

Lesezeit 3 Minuten

Felix Magath gehört zu den prominentesten Startern bei der „Tour de Hoffnung“

  1. An dem Radrennen nahmen unter anderem Johannes B. Kerner und Felix Magath teil.
  2. Zum 36. Mal führt die „Tour de Hoffnung“ durch Oberberg – insgesamt ist die Strecke 373 Kilometer lang.
  3. Seit 1983 sammeln Prominente und unzählige, engagierte Mitstreiter Spenden für den Kampf gegen Krebserkrankungen bei Kindern.

Oberberg – Der eine blickt nur aus der sicheren Ferne aufs Kuchenbüfett, der andere beißt gerade genüsslich zu. Hat er sich ja auch redlich verdient. „Der Kerner, der macht echt ’was falsch“, sagt Felix Magath (66) grinsend zwischen zwei Bissen, während sich Johannes B. Kerner (54) Abstinenz auferlegt hat und an kühlem Wasser nippt.

Der frühere Profifußballer und der Fernsehmoderator gehören zum Teilnehmerfeld der 36. „Tour der Hoffnung“, deren insgesamt 373 Kilometer lange Strecke auch durch Oberbergs hügelige Landschaft führt und die in Reichshof-Wehnrath bei der Firma Ralf Bohle (Schwalbe), in Wiehl bei BPW Bergische Achsen und zuletzt dann bei Sarstedt in Nümbrecht-Rommelsdorf Station und vor allem Pause macht.

95.000 Euro gleich am ersten Fahrtag

82 Kilometer liegen da hinter den rund 200 Radlern, die am Morgen – angeführt von Radsport-Weltmeister Klaus-Peter Thaler (70) – in Siegen-Eiserfeld aufgebrochen sind und am Samstag die Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin (Rhein-Sieg-Kreis) erreichen wollen. Denn seit 1983 sammeln Prominente und unzählige, engagierte Mitstreiter Spenden für den Kampf gegen Krebserkrankungen bei Kindern, mehr als 36 Millionen Euro und 12 453 gefahrene Kilometer sind es seit dem ersten Start.

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In Oberberg zieht Tourgründer Gerhard Becker eine allererste Bilanz für 2019: Rund 95.000 Euro seien gleich am ersten Fahrtag hinzugekommen – auch dank der Schwalbe-Inhaberfamilie um Frank Bohle, die den Radlern 15.000 Euro mit auf den Weg gibt, bei der Firma Sarstedt haben die Mitarbeiter 13.000 Euro gesammelt. „Eine solche Gemeinschaft, die trägt wirklich jeden“, schwärmt die frühere Biathletin Petra Behle und meint damit ebenso den sportlichen Zusammenhalt im Fahrradsattel. Denn was die Fitness angehe, da sei die Gruppe doch stark gemischt.

Talkshows bei den Stopps

„Wenn die Knochen zu wehtun, dann steigt der Fußballer eben vom Laufen um auf das Rad“, erklärt Felix Magath, wie ein Fußballer und Trainer auf den Sattel kommt. Der Wahl-Münchner ist Tourneuling, Johannes B. Kerner mit vier Touren dagegen ein alter Hase: „Ich hab’ Dampf in den Beinen“, verrät der sportliche TV-Mann. Und Sport mit guten Taten zu verbinden, das ist doch immer ein ganz besonderer Reiz. „Gerade wenn es krebskranken Kindern hilft.“

Apropos alte Hasen. Mit 88 Jahren ist Täve Schur, Radsportlegende in DDR-Zeiten und dort neunfacher „Sportler des Jahres“, zwar der Älteste unterwegs, aber auch einer der fittesten. Und einer, dem jeder lauscht: So ist etwa ein Asteroid nach ihm benannt. Selbst ein gestandener Radiomann und Sportjournalist wie Werner Damm (unter anderem Tour de France) hört da andächtig zu. Er und Eiskunstläuferin Marina Kielmann moderieren kurzweilige Talkshows bei den Stopps. Und während einige der diesmal 20 Promis nur etappenweise mit von der Partie sind, will Täve Schur alle Fahrtage durchhalten. „Das ist doch wohl keine Frage!“, empört er sich.

Nach zehn Jahren kehrt die Tour nach Nümbrecht zurück

Vor genau zehn Jahren ist die „Tour der Hoffnung“ übrigens bei Sarstedt gestartet, nun ist Nümbrechts größer Arbeitgeber das Ziel. Dort freut sich Bettina Hühn, Geschäftsführerin der Organisation „Helfende Hände Oberberg“, zudem über eine Zuwendung aus den Händen von Sarstedt-Vorstandsmitglied Timo Schretzmair, Aufsichtsrätin Doris Sarstedt und Manfred Kräutner vom Betriebsrat. In Wehnrath hat Schwalbe-Chef Frank Bohle derweil einen kleinen Grund zu Trauer: Er darf nicht mitfahren. „E-Bikes sind leider verboten“, bedauert Bohle. Als 18-Jähriger habe er zuletzt auf dem Rennrad gesessen.