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Stromzähler manipuliertHausmeister wegen Strom-Betrugs bestraft

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Der Hausmeister hatte an der Uhr gedreht.

Wipperfürth – Vermeintlich billiger Strom kam jetzt einen 51-jährigen Wipperfürther teuer zu stehen. Der Hausmeister eines Mehrfamilienhauses kassierte vor dem Amtsgericht der Hansestadt eine Geldstrafe in Höhe von 1750 Euro, weil er seine Stromzähler manipuliert hatte.

Die Anklage warf dem Mann vor, zwischen 2007 und 2012 an gleich zwei Stromzählern starke Magneten angebracht zu haben - an seinem eigenen und dem Gemeinschaftszähler für die Garagen. Laut Anklage liefen die Zählwerke dadurch langsamer, dem Stromversorger entstand ein Schaden von über 1800 Euro, weitere 200 Euro kostete der Austausch der beschädigten Geräte. Ein Elektromeister und eine andere Bewohnerin des Hauses hatten die Fremdkörper im vergangenen Jahr entdeckt. Beide wiederholten ihre Aussagen in der Hauptverhandlung. Der Angeklagte war sich dagegen keiner Schuld bewusst. Er verwies darauf, dass auch andere Personen Zugang zu dem Hausanschlussraum gehabt hätten - schließlich sei neben seinem Schlüssel und dem der Hausverwaltung in jüngerer Zeit ein dritter Schlüssel aufgetaucht. Warum allerdings ominöse Dritte seinen Zähler manipulieren sollten, konnte der Mann nicht erklären.

Im Laufe der Verhandlung geriet indes der erwachsene Sohn des Wipperfürthers in den Fokus. Dieser betreibe in einer der Garagen Kompressoren, die viel Strom benötigten und habe zudem Zugang zum Schlüssel des Vaters, berichteten Zeugen. Der Angeklagte wollte sich zu diesen Vorwürfen nicht äußern.

Die Richterin kam schließlich über einen juristischen "Kniff" zur Verurteilung wegen Betrugs. "Entweder Sie haben die Magnete selbst angebracht oder Sie haben es unterlassen, die Manipulationen Ihres Sohnes zu unterbinden, wozu Sie verpflichtet gewesen wären - beides reicht für einen Betrug aus." Der Mann überlegt, nun Rechtsmittel einzulegen.