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Mit lautem „Brüll“ auf Kurs gebracht

Lesezeit 3 Minuten
Schneewochenende Blockhaus, Rodelhang

Rodelhang am Blockhaus.

Das Schnee-Wochenende am Blockhaus lief größtenteils reibungslos ab.

„Hier oben ist es einfach fantastisch“, sagte die Kölnerin Berit Bergner am Samstag an der Talstation des Skilifts am Blockhaus. Sie ist zum ersten Mal auf Reichshofs Hausberg und erzählt: „Vor zwei Wochen waren wir in Österreich zum Skilaufen und da gab es kein bisschen Schnee – nur den künstlichen auf der Piste.“

Außer ihr genossen Hunderte am Wochenende die weiße Pracht auf dem Schlittenhang, den gespurten Loipen und beim Wandern. Anders als sonst, als viele gelbe Nummernschilder aus den Niederlanden zu sehen waren, kamen diesmal die meisten Besucher aus der Region. Neben Einheimischen und Schneefans aus dem Raum Köln, Siegburg, Olpe und dem Bergischen waren auch viele aus dem Ruhrgebiet in das Schneeparadies gekommen.

Andrang blieb überschaubar

Doch hielt sich der befürchtete Ansturm noch in überschaubarem Rahmen. Am Samstagnachmittag schilderte der Eckenhagener Bezirksbeamte der Polizei, Roger Fischer, dass es trotz des regen Verkehrs keinerlei Problem gegeben habe. Lediglich die Einbahnstraßenregelung sei für viele ungewohnt gewesen. Beim Verlassen der Parkplätze seien dann viele in die falsche Richtung abgebogen: „Manchmal hat es eines lauten Brülls bedurft – dann klappte das.“

Im Ortskern von Eckenhagen machten Fabian Hopp und Florian Weber von der Löschgruppe Odenspiel der Freiwilligen Feuerwehr die Zufahrt zum Blockhaus dicht. Lediglich Anwohner und Besucher des Pflegeheims „Schöne Aussicht“ durften durch. Doch trotz deutlicher Hinweisschilder an der Abfahrt der Autobahn, die Route über Hespert zu nutzen, landeten immer wieder Autos an der Absperrung. „In der vergangenen halben Stunde haben wir bestimmt 20 Fahrzeuge abgewiesen.“

Für Verpflegung war jedenfalls gesorgt: Von der benachbarten Pizzeria bekamen die beiden eine kostenlos zum Aufwärmen. Weiter oben am Pflegeheim war dann endgültig Schluss für den Gegenverkehr. Dort hatten sich Dennis Seebach und Charline Bergen postiert. Ein Paketzulieferer schaffte es trotzdem, sich durch die erste Absperrung zu mogeln und versuchte nun, an den beiden vorbeizukommen – keine Chance. Sein Kommentar: „Na gut, dann liefere ich eben nächste Woche.“

Volles Haus am Sonntag

Am Sonntag war der Andrang deutlich höher. Nach dem leichten Schneefall in der Nacht waren die ersten Parkplätze schon gegen Mittag komplett gefüllt und die Odenspieler Feuerwehrleute mussten die Neuankömmlinge auf den Parkraum jenseits der Panoramahütte dirigieren.

Derweil tummelten sich die meisten auf dem Rodelhang, während andere die Loipen am Blockhaus zum Skilanglauf nutzten. Auch die Fernloipe von Belmicke über das Blockhaus nach Hahn war gespurt.

Dank gilt den Ehrenamtlichen

An der Talstation des Skilifts, der auch scharenweise Schlitten nach oben zog, machten Julia Hoppenau aus Bergisch Gladbach und ihre Freunden Corinna Jülich aus Mettmann zusammen mit den vier Kindern Brotzeit mit warmem Früchtetee. „Das Schlittenfahren macht einen Riesenspaß, aber an dem Lift komme ich immer wieder vom Weg ab“, berichtete die elfjährige Julika. „Bei uns liegt gar kein Schnee“, schilderte Hoppenau. „Und der Schneemann, den die Mädchen am Donnerstagabend gebaut haben, taut munter vor sich hin.“

Derweil standen Cagdas Cocyigit und seine vierjährige Tochter Ela schon wieder am Lift:„Wir sind jetzt seit drei Stunden da und zwei weitere bleiben wir bestimmt noch.“

„Ich bin froh, dass wir endlich wieder Wintersport im Ferienland Reichshof anbieten können“, betonte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies am Sonntagmittag am Rande des Rodelhangs. „Es ist einfach toll, wie gut die verschiedenen Teams nach der langen Pause zusammenarbeiten.“ Er äußerte seine Bewunderung für die vielen Ehrenamtler, die den Wintersportbetrieb erst möglich machten: „Mein Dank gilt aber auch den Anwohnern, die in diesen Tagen viele Einschränkungen hinnehmen müssen.“