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Rhein-Berg und OberbergAwo-Kreisverband wählt erstmals hauptamtliche Vorsitzende

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Von links: Ralph Kühr, Evelyn Timm, Beate Ruland und Alwine Pfefferle.

Sind nach der Kreiskonferenz nun In neuen Funktionen (v.l.): Ralph Kühr, Evelyn Timm, Beate Ruland und Alwine Pfefferle.

25 Jahre lang war Beate Ruland ehrenamtliche Vorsitzende der AWO Rhein-Oberberg. Jetzt gibt es mit Evelyn Timm erstmals eine Hauptamtliche.

Der Kreisverband Rhein-Oberberg der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wird künftig nicht mehr von Ehrenamtlichen, sondern von einem hauptamtlichen Vorstand geleitet. Das hat die Awo-Kreiskonferenz am Wochenende in Engelskirchen-Ründeroth beschlossen. Beate Ruland (72), die fast 25 Jahre lang ehrenamtlich der Awo Rhein-Oberberg vorstand, wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zur hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden wurde die bisherige Geschäftsführerin Evelyn Timm gewählt, mit ihr in den Vorstand ist die bisherige stellvertretende Geschäftsführerin Alwine Pfefferle in der sich daran anschließenden, konstituierenden Präsidiumssitzung berufen worden. Ein Präsidium wirke künftig gegenüber dem neuen Vorstand als Aufsichtsorgan, teilt die Awo mit.

Satzungsänderung einstimmig beschlossen

Die Engelskirchenerin Ruland möchte in Zukunft etwas kürzertreten, wie sie sagte: „Nach 25 Jahren als Awo-Verantwortliche lege ich die Verantwortung in bewährte und jüngere Hände“, sagte sie im Otto- Jeschkeit-Altenzentrum der Awo. Die Ernennungsurkunde zur Ehrenvorsitzenden überreichte ihr dort Axel Heiner Dabitz, Präsidiumsvorsitzender des Awo-Bezirksverbands Mittelrhein. „Du hast immer den einzelnen Menschen im Blick. Es gibt kaum jemanden, der mit so viel Wärme, Wertschätzung und Wohlwollen seinen Mitmenschen begegnet wie Du“, wird ihr bisheriger ehrenamtliche Vorstandskollege Ralph Kühr in der Mitteilung zitiert.

„Ich habe mein Amt immer sehr gerne ausgefüllt, bereichert haben mich vor allem die Menschen, denen ich begegnet bin, und mit denen ich vertrauensvoll und freundschaftlich zusammengearbeitet habe. Es gab zahlreiche Menschen, die mich berührt haben“, so Beate Ruland in der Rückschau auf ihre Awo-Tätigkeit. „Jetzt bin ich ganz überwältigt von den Standing Ovations und den Würdigungen meiner Arbeit“, erklärte sie sichtlich bewegt.

Den Beschluss zur Satzungsänderung, hin zu einer hauptamtlichen Spitze, führten die 54 stimmberechtigten Delegierten aus 15 Awo-Ortsvereinen einstimmig herbei. „Die Veränderung ist ein sehr wichtiger Schritt für die Zukunft unseres Kreisverbands mit seinen zahlreichen verbandlichen und geschäftlichen Aufgaben“, wird Ruland in der Mitteilung zitiert.

Der Kreisverband erfülle mit der Neuerung auch die aktuellen Vorgaben des Awo-Governance-Kodexes und des Awo-Verbandsstatuts, beide schreiben die Trennung von Geschäftsbetrieb und Aufsicht verbindlich. Im Wechsel von der Vereinsstruktur zum Präsidiumsmodell, so erklärt es die Awo, werden Aufsicht und Geschäftsbetrieb getrennt, das elfköpfige ehrenamtlich besetzte Präsidium führt dabei die Aufsicht und trifft gemeinsam mit dem Vorstand die strategischen Entscheidungen.

Das Ausscheiden von Beate Ruland und das Einführen des Präsidialmodells sind eine Zeitenwende.
Ralph Kühr, neuer Präsidiums-Vorsitzender

Zum Vorsitzenden des neuen Präsidiums hat die Kreiskonferenz in Ründeroth den Marienheider Juristen Ralph Kühr gewählt. „Das Ausscheiden von Beate Ruland und das Einführen des Präsidialmodells sind eine Zeitenwende“, bekräftigte Kühr in Ründeroth.

Der stellvertretende Landrat des Oberbergischen Kreises, Friedrich Wilke, bescheinigte dem Awo-Kreisverband „eine beeindruckende Liste an Wirkungsfeldern, die sie in unserer Region bieten“. Das Angebot bezeichnete er als „unverzichtbar. Als „Speerspitze der Demokratie“ würdigte Engelskirchens Bürgermeister Gero Karthaus den Kreisverband zudem: „Es ist wichtig, dass Menschen wie Sie den Sozialstaat bewahren und ebenso unermüdlich gegen populistische Angriffe verteidigen.“


Ehrungen: Für ihr langjähriges Engagement im Kreisvorstand erhielten Elke Oberbüscher und Rainer Salisch-Chromow die Verdienstmedaille des Awo-Bundesverbands. Christian Weiss erhielt als ausscheidendes Mitglied des bisherigen Vorstands die Ehrenmedaille für besonderes ehrenamtliches Engagement im Kreisverband. Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft im Awo-Ortsverein Engelskirchen-Overath wurden Wolfgang und Elke Oberbüscher am Samstag zudem geehrt.