„Willst du Gottes Allmacht sehen, musst du in die Berge gehen. Willst du sie noch größer sehen, dann bleib vor diesem Kreuze stehen.“ Dieser Spruch auf dem Weg zu einem Alpengipfel hat Bernhard Junge, den Wirt der Panoramahütte, ein Leben lang beeindruckt und begleitet.

Auf seinen weltweiten Reisen in die Berge gemeinsam mit seiner Ehefrau Birgit hat er viele Hütten gesehen und deren Urigkeit zu schätzen gelernt. Dies vor Augen, hat Junge die Panoramahütte auf dem rund 500 Meter hoch gelegenen Blockhaus bei Reichshof-Eckenhagen zu einem einzigartigen Anlaufpunkt gemacht für Wanderer, Radfahrer, Biker und Naturfreunde.

Bernhard Junge gibt Leitung der Panoramahütte ab

Leicht war der Weg dorthin nicht. Nach der Übernahme und einer Sanierung der Hütte von Grund auf vor fünf Jahren, hat er daraus ein Schmuckstück gemacht, wegen der Pandemie konnte Junge aber nicht einmal die geplante Bergmesse zur Eröffnung feiern.

Auf der inzwischen überdachten Terrasse haben auch größere Gesellschaften einen freien Blick bis ins Siebengebirge. „Ich habe dieses Projekt mit wahnsinnigem Enthusiasmus begonnen und die Hütte leidenschaftlich gerne betrieben“, sagt der 69-Jährige.

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Krankheitsbedingt könne er diesen Einsatz jedoch nicht mehr leisten: „Ich sag leise Servus.“ Ganz verabschieden muss er sich von seinem Herzensprojekt jedoch nicht, denn mit der Bergneustädterin Anna Wyzykowska hat er eine Nachfolgerin gefunden, die den Betrieb ab dem 1. Januar übergangslos fortsetzen will.

Die Abläufe kennt sie bis ins Detail: Von Anfang an hat sie bereits als Köchin im Team von Bernhard Junge gearbeitet. „Und es war immer mein Traum, mich in der Gastronomie selbstständig zu machen“, verrät die 43-Jährige. Denn Kochen sei ihre Leidenschaft.

Anna Wyzykowska führt die Panoramahütte weiter

Die Hütte will sie mit dem gesamten Team in gleicher Weise führen, allerdings ist ab dem Frühjahr eine Erweiterung der Öffnungszeiten (derzeit nur sonntags) geplant. Bei größeren Feierlichkeiten kann sie sich auf die bisherigen Hüttenwirte verlassen. „Birgit und ich helfen, wo wir können“, versichert Bernhard Junge.

Dazu machte er Silvester ein ungewöhnliches Abschiedsgeschenk: „Der Erlös des gesamten Tages wird an die Helfenden Hände Oberberg gespendet.“