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Explodierende KostenOberbergischer Kreis soll beim Kita-Bau in Reichshof einspringen

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Kinder sitzen am in einer Kindertageseinrichtung beim Mittagessen. 

70 neue Kindergartenplätze sollen in Reichshof entstehen, 40 in Eckenhagen, 30 in Denklingen.

Am Donnerstag ist der Ausbau der beiden Kitas in Eckenhagen und Denklingen Thema der Kreispolitik.

Weiter steigende Preise für Baumaterial machen die Kalkulationen für die Errichtung öffentlicher Gebäude zur Makulatur. Anschauliches Beispiel: Der Ausbau der beiden Kindergärten in Denklingen und Eckenhagen steckt wegen explodierter Baukosten in der Sackgasse. Hier wie dort ist bislang nicht eine Schaufel bewegt worden, obwohl die Gemeinde die 70 zusätzlichen Plätze dringend für den Nachwuchs braucht. Zu Beginn des laufenden Kindergartenjahres rangierte Reichshof mit einer Kita-Versorgungsquote von 78 Prozent bei den Über-Dreijährigen nämlich deutlich unter dem Schnitt der oberbergischen Kommunen.

Am Donnerstag will sich der Jugendhilfeausschuss des oberbergischen Kreistags mit den Bauarbeiten befasssen, die einfach nicht in Gang kommen. Auf dem Tisch liegt ein Antrag der beiden Träger Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Rhein-Oberberg (Kita Eckenhagen), und Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Oberberg (Kita Denklingen), auf Übernahme der erwarteten Mehrkosten durch den Kreis – und zwar in Höhe von bis zu 25 Prozent über dem kalkulierten Budget. Für die DRK-Kita „Morgenstern“ geht es damit um einen Zuschuss von weiteren rund 250.000 Euro, der Ausbau der Awo-Kita „Helene Simon“ würde mit bis zu 330.000 zusätzlichen Euro unterstützt.

Hoffnung Reichshofer Eltern ruht auf dem Oberbergischen Kreis

Zum Hintergrund: Die Awo erhielt für den Ausbau schon 2021 einen Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro, den Löwenanteil aus Bundesmitteln. Für das DRK-Vorhaben gab es 990.000 Euro, zum größten Teil aus dem Landeshaushalt. Der Kreis als Jugendhilfeträger steuerte jeweils den Rest bei, zusammen 230.000 Euro. Vor der heutigen Sitzung drückt die Verwaltung auch mit Blick auf die Geldgeber aufs Tempo. Denn die Frist des Bundesprogramms endet bereits im Juni, das Land verlangt, dass der Bau 2024 steht.

Und noch eine Sorge treibt das Kreishaus um: Man nimmt zusätzliches Geld in die Hand und dann gibt es in den Anbauten doch keine Kinderbetreuung, weil das Personal fehlt. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, Bau-Mehrkosten nur bei Erweiterungen bestehender Kitas zu übernehmen, nicht aber bei Neubauten. Beim Ausbau gebe es zumindest einen Personalstamm, heißt es in der Vorlage. Die Hoffnung Reichshofer Eltern ruht auf dem Kreis. Beide Träger und die Reichshofer Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs-GmbH als Bauherr haben kategorisch ausgeschlossen, Mehrkosten zu stemmen.